Australiens Feuer-Krise: Drei Tote bei Löschflugzeug-Crash

Von Von Frank Walker und Caroline Bock, dpa

dpa Canberra/Sydney. Tödliches Unglück in Australien: Ein Löschflugzeug stürzt im Einsatz gegen die Brände ab. In der Hauptstadt Canberra muss der Flughafen wegen der Feuer schließen. Die Tourismusbranche hat unterdessen einen Wunsch, der sich an die „Aussies“ richtet.

Australiens Feuer-Krise: Drei Tote bei Löschflugzeug-Crash

Einsatzkräfte nahe der australischen Hauptstadt Canberra. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa

Feuerkatastrophe von Australien und kein Ende: Beim Absturz eines Löschflugzeugs im Brandgebiet sind am Donnerstag die drei US-Amerikaner an Bord ums Leben gekommen.

Das Flugzeug sei nahe Cooma etwa 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Canberra verunglückt, sagte der Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons vor Reportern. Zuvor war der Kontakt zu der Maschine abgerissen. Hubschrauber halfen bei der Suche in den Bergen des südöstlichen Bundesstaats New South Wales.

Es handelte sich um eine C-130 Hercules einer kanadischen Firma, die in australischem Auftrag flog. Die Besatzung der Maschine sei den australischen Feuerwehrleuten wohl vertraut gewesen, sagte Fitzsimmons, der den Angehörigen sein Mitgefühl ausdrückte. Das Unglück konfrontiere einen sehr ernst damit, welche Risiken der Kampf gegen die Brände mit sich bringe. Laut Zeugenaussagen ging das Flugzeug beim Absturz am Boden in einem Feuerball auf. Die Unglücksursache war unklar.

Der US-Botschafter in Australien würdigte via Twitter die Opfer. „Die tapferen Amerikaner, die bei Snowy Monaro umkamen, starben, während sie Australien in Zeiten der Not halfen“, schrieb Arthur Culvahouse in einer Stellungnahme. Die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian, twitterte, es seien „herzzerreißende und niederschmetternde Nachrichten“. Zu Ehren der drei US-Feuerwehrleute sollten die Flaggen im Bundesstaat am Freitag auf halbmast wehen, kündigte sie an.

Der Flughafen von Canberra schloss wegen der nahen Buschbrände am Donnerstag zeitweise. Maschinen konnten weder starten noch landen. Später wurde der Betrieb teilweise wieder aufgenommen. Der Terminal musste nicht evakuiert werden. Der Airport von Canberra (390.000 Einwohner) wird eher für Inlandsflüge genutzt.

Die Bewohner in mehreren Vororten der Stadt wurden aufgerufen, Schutz zu suchen. Einige sollten ihre Häuser sofort verlassen und sich auf einem Sportgelände in Sicherheit bringen. Es herrschten starker Wind und Hitze von mehr als 40 Grad. Später wurde die Feuerwarnung etwas herabgestuft.

Ähnlich heiß war es in der rund 300 Kilometer entfernten Pazifik-Metropole Sydney. Sandstürme aus dem Landesinneren könnten die Küstenregion innerhalb von Tagen erreichen, wie das Wetteramt erklärte. Obwohl es diese Woche geregnet hatte, lodern in New South Wales immer noch 60 Feuer, wie Feuerwehrsprecher Greg Allen dem australischen Sender ABC sagte.

Der australische Tourismusverband warb unterdessen dafür, gerade jetzt den für das Land wichtigen Fremdenverkehr mit einem Urlaub daheim zu unterstützen - besonders nach den Bränden, die viele Einbußen brachten. „Wir haben geöffnet“, heißt es in einem an australische Besucher gerichteten Video („Holiday Here This Year“). Die Leute sollten ihre Taschen packen. „Australien braucht dich“, so der Appell an den „Aussie Spirit“, also an das Gemeinschaftsgefühl.

Kürzlich war ein anderes Tourismusvideo wegen der Brände gefloppt. Darin saß Kylie Minogue singend in einem Baum, ausgerechnet neben Koalas, von denen viele durch die Feuer starben.

In Australien wüten seit Monaten verheerende Buschbrände, besonders im Südosten. Seit September starben dadurch mindestens 32 Menschen - den Flugzeugabsturz miteingerechnet. Die Flammen vernichteten bisher mehr als 12 Millionen Hektar Land, das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland.

Australiens Feuer-Krise: Drei Tote bei Löschflugzeug-Crash

Die Buschbrände in Australien halten an. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa

Australiens Feuer-Krise: Drei Tote bei Löschflugzeug-Crash

Ein Löschhubschrauber ist bei einem Buschfeuer in der Nähe der australischen Hauptstadt Canberra im Einsatz. Foto: Liu Changchang/XinHua/dpa