Busunfall in Danzig: Fahrer muss nicht in Untersuchungshaft

dpa/lsw Danzig/Kandern. Der Fahrer eines baden-württembergischen Reisebusses, der in Danzig mit einer Straßenbahn kollidiert ist, ist auf freiem Fuß. Ein Gericht habe den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Untersuchungshaft am Samstag abgelehnt, sagte ein Sprecher der Danziger Staatsanwaltschaft. Bei dem Zusammenstoß am Donnerstag waren im Bus mindestens zehn und in der Straßenbahn drei Menschen verletzt worden, niemand davon lebensgefährlich. Der 60 Jahre alte Busfahrer war nach Angaben der Danziger Polizei bei Rot abgebogen und dabei mit der Straßenbahn kollidiert. Die Polizei nahm ihn am Donnerstag vorläufig fest.

Busunfall in Danzig: Fahrer muss nicht in Untersuchungshaft

Ein Warndreieck mit dem Schriftzug „Unfall“ steht vor einem Blaulicht auf der Straße. Foto: Patrick Seeger/Archivbild

Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen des Verdachts der „Herbeiführung einer Verkehrskatastrophe“. Darauf steht eine Gefängnisstrafe von ein bis zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft hat eine Woche Zeit, die Entscheidung des Gerichts gegen eine U-Haft anzufechten. Man überlege, ob das gemacht werde, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Im Bus hatte eine 46-köpfige Reisegruppe des Schwarzwaldvereins aus Kandern (Kreis Lörrach) gesessen. Fünf der Verletzten seien bereits mit dem Flugzeug nach Deutschland zurückgekehrt, sagte der Vorsitzende Berthold Schmitz am Samstag. Zwei weitere seien mit dem Bus auf der Heimreise. Eine Frau liege noch mit einem Beckenbruch im Krankenhaus. Eine weitere Frau könne wegen ihrer Verletzungen nicht mit dem Bus reisen und sei - gemeinsam mit ihrem ebenfalls verletzten Mann - in einem Danziger Hotel untergebracht.