Kai Weeber, Pierre Andrieu und Christoffer Uhr haben den Deutschen Zukunftspreis gewonnen. Die Bosch-Entwickler siegten mit ihrem Lkw-Brennstoffzellensystem.
Das erfolgreiche Bosch-Trio: Kai Weeber, Christoffer Uhr und Pierre Andrieu (von links)
Von Peter Stolterfoht
Eine gute Idee, gerade an diesem Ort die deutsche Innovationsenergie zu bündeln: im Kraftwerk Berlin; dort hat am Mittwochabend die Gala anlässlich der Verleihung des mit 250 000 Euro dotierten Deutschen Zukunftspreises stattgefunden. Und dabei geht es eben auch um gute Ideen, um zukunftsweisende, die vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als Pate und Gastgeber der Veranstaltung ausgezeichnet werden. Ausschlaggebend für die Jury ist dabei der Nutzen der Erfindung, ihr Markt-, Wachstums- und Beschäftigungspotenzial.
Hochkarätiger Wettbewerb
Von den drei nominierten Entwicklerteams entschied sich die Jury am Ende für das Bosch-Trio Kai Weeber, Pierre Andrieu und Christoffer Uhr, das vor dem Hamburger Start-up Traceless und den Vertretern von Carl Zeiss Meditec landete. Das prämierte und bereits serienreife Fuel Cell Power Module von Bosch wandelt Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie um. So können Lkw auf langen Strecken vollständig CO2-frei betrieben werden – sofern sie grünen Wasserstoff im Tank haben. Die einzige verbleibende Emission ist Wasserdampf. Das System punktet außerdem mit einer kurzen Betankungszeit und einer Reichweite von bis zu 1000 Kilometern.
Das Team-Traceless ging mit einem Naturkunststoff ins Rennen, der der Plastikflut den Kampf ansagt. Die Entwickler von Carl Zeiss aus Jena wiederum bewarben sich mit einem Ultrakurzzeit-Laser für Augenoperationen.
„Der Preis ist eine Riesenehre für uns und die ganze Mannschaft, die hinter uns steht“, sagte der Boschler Christoffer Uhr bei der Preisübergabe: „Das ist der Lohn für die dreieinhalb härtesten Jahre unserer Karriere.“ Und Bosch-Chef Stefan Hartung sagte in Berlin: „Der Preis zeigt, welches Innovationspotenzial im Wasserstoff steckt – und welch entscheidende Rolle Bosch dabei spielt.“
Steinmeier lobt Innovation
Schwere Lkw verursachen in der EU mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs, sind gleichzeitig aber unverzichtbar für den Waren- und Gütertransport. „Hier zeigt sich, wie die Potenziale neuer Technologien, die das Leben und die Gesundheit von Menschen in aller Welt verbessern, ausgeschöpft werden können“, so das Gala-Fazit des Bundespräsidenten.