Corona als Technologiebeschleuniger

Für die Pestalozzischule hat ein neues Zeitalter begonnen: Seit den Sommerferien verfügt die Förderschule in Backnang über einen Anschluss für schnelles WLAN. Zudem wurden drei Klassenzimmer mit einer digitalen Tafel ausgerüstet.

Corona als Technologiebeschleuniger

Matthias Schupp erläutert die Funktionen einer der drei neu angeschafften digitalen Tafeln in der Pestalozzischule. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

Backnang. Quietschende grüne Tafeln waren gestern – jetzt geht es quasi mit Warpgeschwindigkeit Richtung Zukunft in der Pestalozzischule in Backnang. Dort kommen nun ganz neue Hightechgeräte im Unterricht zum Einsatz. Über die Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik der Stadt Backnang wurden digitale Tafeln angeschafft, die als state of the art zu betrachten sind, also den aktuellen Entwicklungsstand moderner Technik in Klassenräumen darstellen.

Bei derzeit drei Geräten in der Förderschule kann noch nicht jedes Klassenzimmer damit ausgestattet werden, aber ein guter Anfang ist gemacht, wie auch der Backnanger Oberbürgermeister Maximilian Friedrich meint, der die Digitalisierung im Stadtgebiet ja ordentlich vorantreiben und die dazu notwendigen Investitionen nicht umgehen will (siehe Artikel unten). Friedrich hatte der Pestalozzischule bereits vor drei Wochen einen Antrittsbesuch abgestattet. Doch die digitalen Tafeln wollte er sich nun gemeinsam mit Christine Wolff, die das Sachgebiet Schulverwaltung im Backnanger Rathaus leitet, einmal genauer ansehen.

Neben den beiden konnte die Schulleiterin Simone Knoblauch gestern denn auch Tobias Schmidt und Teamleiter Matthias Schupp begrüßen, die als Informatiker der Stadt Backnang die Digitalisierung in den Schulen koordinieren und in den Sommerferien dafür gesorgt haben, dass ein großes Manko an der Pestalozzischule beseitigt wurde: Die Einrichtung hat nun endlich einen WLAN-Anschluss, verfügt also über schnelles Internet. Schupp demonstrierte, was so eine digitale Tafel alles kann – nämlich im Grunde alles, was ein Smartphone auch kann, nur eben in einer ganz anderen Größendimension, sodass sie auch im Unterricht entsprechend gewinnbringend genutzt werden kann.

Der riesige Bildschirm ist berührungsempfindlich, wie man das mittlerweile von den meisten digitalen Geräten her kennt. Dazu kann man verschiedene Hintergründe aufrufen, etwa Notenlinien für den Musikunterricht. Man kann Fotos und Grafiken aufrufen, sie verschieben, kombinieren und bearbeiten und so ganz eigenes Unterrichtsmaterial entstehen lassen.

Da aus einem Förderprogramm auch Geld da war, um die Lehrer mit neuen Endgeräten in Form von Tablet-PCs auszustatten, wurde der Bedarf dazu an den Schulen ermittelt. Nicht zuletzt auch begünstigt durch die Coronakrise und die Notwendigkeit zum Fernunterricht, auch Homeschooling genannt, wie Christine Wolff erläuterte. Solche Tablets können ebenso wie Smartphones in Kombination mit den digitalen Tafeln beispielsweise als Dokumentationskamera genutzt werden, deren Daten dann auf dem großen Bildschirm erscheinen und dort zur Bearbeitung bereit stehen. Die digitale Tafel, auch Smartboard genannt, ist also so kreativ wie der Nutzer es eben ist. „Wer mit einem Smartphone vertraut ist, findet sich schnell damit zurecht“, so der IT-Spezialist Schupp.

„Das ist für unsere Schüler ein absoluter Mehrwert“, erklärte die Schulleiterin Knoblauch und bedankte sich noch einmal bei den zuständigen Stellen für die Neuanschaffung und die Anbindung der Pestalozzischule ans Internet. Sie freute sich sehr, dass ihre Einrichtung als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für lernbeeinträchtigte Kinder mit der neuen Technik bedacht wird. Insgesamt habe die Schule einen Quantensprung gemacht, so Knoblauch.

So negativ die Pandemie auch sei, so OB Friedrich: „Im Bereich der Digitalisierung der Schulen hat Corona für eine technologische Beschleunigung gesorgt.“