Technologiekonzern Voith setzt auf Wasserstofftechnologie

dpa/lsw Heidenheim. Trotz schwacher Konjunktur schlägt sich Voith in der Coronakrise wacker. Dazu tragen allerdings nicht alle Geschäftsbereiche gleichermaßen bei. 2021 sieht der Konzern als Übergangsjahr.

Technologiekonzern Voith setzt auf Wasserstofftechnologie

Das Logo von Voith ist zu sehen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Der Technologiekonzern Voith will in die Wasserstofftechnologie einsteigen. „Grüner“ Wasserstoff könne durch Wasserkraft erzeugt werden, sagte der Vorsitzende der Konzerngeschäftsführung, Toralf Haag, am Donnerstag in Heidenheim. Der Maschinen- und Anlagenbauer liefert unter anderem die Ausrüstung für Wasserkraftwerke. „Grüner“ Wasserstoff gilt als eine der wichtigsten Zukunftstechnologie. Er wird ausschließlich mit erneuerbarer Energie gewonnen. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen.

Konkrete Pläne für die Wasserstofftechnologie stellte der Manager aber noch nicht vor. Das Geschäft mit der Wasserkraft ist im vergangenen Geschäftsjahr 2019/2020 (30. September) infolge der Coronakrise schleppend gelaufen, weil Baustellen stillgelegt waren oder es pandemiebedingt zu verzögerten Ausschreibungen kam. Haag sagte, der Voith-Konzern sei gut aufgestellt, um gestärkt aus der beispiellosen Krise hervorzugehen und sich auch mittel- bis langfristig positiv zu entwickeln.

Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Umsatz des Unternehmens mit weltweit über 20 000 Mitarbeitern um 3 Prozent auf 4,17 Milliarden Euro. Kurzfristige Kosteneinsparungen hätten den Umsatzrückgang nur teilweise ausgleichen können. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen nur noch sechs Millionen Euro nach 72 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Voith erwartet keine kurzfristige Erholung seiner Geschäfte. Das Geschäftsjahr 2020/2021 werde ein Übergangsjahr. Es werde mit einer leichten Steigerung bei Umsatz und beim operativen Ergebnis gerechnet. In Deutschland sind bei dem Unternehmen rund 7 700 Mitarbeiter beschäftigt. Neben dem Geschäft mit Wasserkraftanlagen (Hydro), das sich im Vorjahr als Bremsklotz erwiesen hatte, ist der Konzern auch im Bereich Antriebstechnik und in der Sparte Papiermaschinen aktiv. Letzterer Bereich habe sich erfreulich entwickelt. Hier werde vom Trend profitiert, dass Verpackungen aus Plastik zunehmend durch Papier ersetzt würden, sagte Haag. Der noch recht neue vierte Bereich, der das Digitalgeschäft bündelt, ist noch vergleichsweise klein und schreibt bislang Verluste.