Das „Rollende Klassenzimmer“: Schüler erleben Geschichte

dpa/lsw Heilbronn. 32 Schüler aus dem Raum Heilbronn haben sich am Samstag mit dem Fahrrad auf den Weg nach Berlin gemacht. Anlass für das vom ehemaligen Lehrer und Radrennfahrer Ortwin Czarnowski organisierte „Rollende Klassenzimmer“ sind 75 Jahre Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg und 30 Jahre deutsche Wiedervereinigung in diesem Jahr. „Wir müssen uns langsam einfahren“, sagte Czarnowski am Samstagvormittag. „Die ersten Kilometer sind immer die schwersten. Aber die Stimmung ist gut.“

Das „Rollende Klassenzimmer“: Schüler erleben Geschichte

37 Kinder und Jugendliche aus Leingarten bei Heilbronn und ihre Betreuer vor dem Brandenburger Tor. Foto: Jörg Carstensen/dpa/Archivbild

Dabei werden die Schüler und Schülerinnen im Alter von elf bis 17 Jahren bis zur Ankunft am 1. August am Brandenburger Tor viele historisch bedeutsame Orte besuchen sowie „Geschichte und Natur hautnah erleben“, erklärte der seit wenigen Tagen 80 Jahre alte Czarnoswki. „Das ist eine Erfahrung von Geschichte, wie sie Schulen in ihrem normalen Unterricht gar nicht bieten können.“

Höhepunkte der Radtour seien unter anderem der Übertritt der früheren deutsch-deutschen Grenze zwischen Bayern und Thüringen sowie die Glienicker Brücke am Berliner Stadtrand. Auf der Fahrt sollen sich die Schüler besonders mit der Bedeutung von Freiheit und Demokratie auseinandersetzen.

„In Freiheit zu leben und gesund zu sein, ist das höchste Gut des Menschen“, sagte Czarnowski. Gerade die Bedrohung durch das Coronavirus habe deutlich gemacht, dass diese Güter nicht selbstverständlich seien. In Zeiten des „Social Distancing“ mit Hygiene- und Abstandsregeln sollen auf dem Weg nach Berlin zudem Achtsamkeit und Respekt vorgelebt werden. Auf den ersten Kilometern von Heilbronn aus wurde die Gruppe von Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) begleitet.