Dax nach Rekord knapp im Minus

dpa Frankfurt/Main. Der Dax hat am Montag auch ohne richtigen Schwung einen Rekord verbucht.

Dax nach Rekord knapp im Minus

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der Leitindex notierte im Tagesverlauf mit gut 15 732 Punkten so hoch wie nie zuvor, mit 15.677,15 Punkten ging er aber um 0,10 Prozent tiefer aus dem Handel. Der MDax schraubte seine Bestmarke außerdem im Verlauf auf gut 33.992 Zähler nach oben. Der kleinere Indexbruder legte schlussendlich um 0,70 Prozent auf 33.924,84 Zähler zu.

„Wieder ein neues Rekordhoch im Deutschen Aktienindex und wieder will so richtig keine Euphorie aufkommen“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Worte des Experten drücken das jüngste Geschehen an der Frankfurter Börse aus, wo sich der Dax seit Anfang April nur noch mühsam von Bestmarke zu Bestmarke hangelt.

Laut Stanzl findet derzeit ein Gerangel zwischen Pessimisten und Optimisten statt. Erstere fänden ihren Ansatzpunkt weiterhin in den steigenden Inflationsgefahren, letztere aber in dem Versprechen der Zentralbanken, die Zinsen trotzdem tief zu halten.

Der Autosektor setzte seinen starken Lauf fort. Der Elektrifizierungstrend der Branche und der Konjunkturaufschwung nach der Corona-Krise gelten als die wichtigsten Treiber. Die 1,6 Prozent höheren BMW-Aktien waren im Dax Teil der Spitzengruppe.

Besonders gefragt waren auch die Aktien aus dem Auto-Zuliefersektor. Im Dax waren die Anteile von Continental denn auch mit plus zwei Prozent führend. Im SDax setzten sich ElringKlinger an die Spitze mit einem Plus von 6,8 Prozent. Leoni gewannen 5,8 Prozent.

Unter den schwächeren Dax-Werten waren die 0,3 Prozent tieferen Aktien von Delivery Hero. Das Börsenjahr 2021 verläuft für den Essenslieferdienst damit weiter durchwachsen. Besser erging es im MDax den Titeln des Kochboxenversenders Hellofresh, der wie Delivery Hero als Pandemie-Gewinner gilt. Sie stiegen auf ein weiteres Rekordhoch, am Ende gewannen sie 2,6 Prozent.

Die 2,2 Prozent höheren Papiere des Düngerherstellers K+S erreichten über der 12-Euro-Marke den besten Stand seit Ende 2019. Am Freitag hatte der US-Konkurrent Mosaic Förderkürzungen in seiner größten Kali-Mine gemeldet. Sie träfen auf einen ohnehin knappen Markt und dürften die Preise weiter nach oben treiben, sagte ein Börsianer.

Die seit ihrem Börsengang Ende April bislang durchwachsen abschneidenden Papiere von Synlab bekamen am Montag von erstmaligen und fast ausschließlich positiven Analysteneinschätzungen Auftrieb. Die Papiere des Labordienstleisters gewannen zum Schluss gut drei Prozent.

Auf europäischer Bühne verabschiedete sich der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 robust aus dem Handel, indem er um 0,20 Prozent auf 4097,65 Punkte zulegte. Leichte Kursgewinne gab es auch in Paris und London. Der Dow Jones Industrial dagegen bewegte sich im New Yorker Handel zuletzt mit einem Abschlag.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,2196 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2162 (Freitag: 1,2117) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8222 (0,8253) Euro.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,25 Prozent am Freitag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,03 Prozent auf 144,50 Punkte nach. Der Bund-Future sank um 0,15 Prozent auf 170,09 Punkte.

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