Dax stabilisiert sich etwas - Impulse fehlen

dpa Frankfurt/Main. Der Dax hat am Dienstag nach einem impulsarmen Handel 0,29 Prozent tiefer bei 12.307,15 Punkten geschlossen.

Dax stabilisiert sich etwas - Impulse fehlen

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen

Damit konnte sich der deutsche Leitindex nach einem schwachen Wochenauftakt zwar wieder etwas stabilisieren. Eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends ließ aber erst einmal auf sich warten.

Eine neue Wasserstandsmeldung im US-chinesischen Handelskrieg, die auf neue Gespräche in Washington Anfang Oktober schließen lässt, wirkte am Markt beruhigend. Zuletzt erneuerte US-Präsident Donald Trump allerdings seine Kritik an China: In seiner Ansprache bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York warf er dem Land abermals unfaire Handelspraktiken vor.

Das Ifo-Geschäftsklima, das die Stimmung in der deutschen Wirtschaft misst, war durchwachsen ausgefallen und gab den Aktienkursen keine Impulse. Einer leichten Verbesserung im September nach zuvor fünf Rückgängen standen die erneut gesunkenen Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen gegenüber

Der MDax, in dem sich die mittelgroßen deutschen Werte versammeln, schaffte am Dienstag letztlich einen Kursanstieg um 0,19 Prozent auf 25.641,93 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,14 Prozent auf 3532,05 Zähler. In Paris zeigte sich ein ähnliches Bild, während es in London etwas stärker bergab ging.

Nach der Entscheidung des britischen Supreme Court gegen die Zwangspause des Parlaments in London wird das Ringen um einen geordneten EU-Austritt Großbritanniens am 31. Oktober noch unübersichtlicher. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende knapp im Plus.

Im Dax zählten die Volkswagen-Aktien mit einem Minus von über zwei Prozent zu den größten Verlierern. Bei dem Autobauer kehrten die Folgen der Dieselaffäre in die Schlagzeilen zurück: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat die Führungsspitze wegen Marktmanipulation angeklagt - mit dem Vorwurf, die Anleger im Jahr 2015 nicht rechtzeitig über die Risiken der Dieselaffäre informiert zu haben.

Die Papiere von Konkurrent Daimler verloren mehr als anderthalb Prozent, nachdem die Strafverfolger in Stuttgart ihm ein Bußgeld von rund 870 Millionen Euro aufgebrummt hatten. Grund ist hier eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in einer Abteilung, die für die Zertifizierung von Fahrzeugen zuständig ist, wie die Ermittler berichteten. Dies habe dazu geführt, dass Dieselautos Genehmigungen erhielten, obwohl der Ausstoß von Stickoxiden bei ihnen teilweise nicht den regulatorischen Anforderungen entsprach.

Lufthansa-Aktien legten um weitere gut zwei Prozent zu. Damit waren die Titel der Fluggesellschaft nach der Insolvenzanmeldung des Reisekonzerns Thomas Cook, die Flugkapazitäten vom Markt nimmt, weiter gefragt.

Deutlichere Kursausschläge gab es im Nebenwerte-Index SDax. SAF-Holland büßten knapp ein Viertel ihres Wertes ein und kosteten mit 6,775 Euro so wenig wie zuletzt vor über sechs Jahren. Der Nutzfahrzeugzulieferer revidierte nur sechs Wochen nach der Vorlage von Quartalszahlen seine Jahresziele deutlich nach unten. Die Aktien der Branchenkollegen Jost Werke und Knorr-Bremse verloren fast sieben beziehungsweise über drei Prozent.

Dagegen beflügelte die angekündigten Partnerschaft mit dem japanischen Pharmariesen Takeda Evotec: Die Titel des Biotech-Unternehmens sprangen im MDax um nahezu drei Prozent hoch.

Nordex zählte mit über vier Prozent Plus zu den SDax-Favoriten. Die Aktien des Windturbinenherstellers erholten sich dank eines Auftrags aus der Türkei von ihrem Kursrutsch vom Vortag.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,57 Prozent am Vortag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 145,98 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,25 Prozent auf 174,69 Zähler.

Der Euro zeigte sich wenig bewegt bei 1,10 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuvor auf 1,1003 (Montag: 1,0985) Dollar festgesetzt.