Den Zulauf steigern – aber wie?

In Weissach wird weiterhin über Rezepte diskutiert, wie der Wochenmarkt attraktiver und für die Beschicker rentabler werden kann. Anlass zu den Diskussionen sind die rückläufigen Umsätze.

Den Zulauf steigern – aber wie?

Der Wochenmarkt in Weissach im Tal war jetzt Thema im Gemeinderat. Foto: J. Fiedler

Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Die Diskussionen um den Standort für den freitäglichen Wochenmarkt gehen weiter. Nach wie vor ist unklar, wo und wie die Stände künftig untergebracht werden sollen. Ein Problem: Unter den Marktbeschickern selbst herrscht Uneinigkeit darüber. Teilweise wird eine Verlegung auf den Parkplatz in der Welzheimer Straße am ehemaligen HL-Markt-Standort gefordert, teilweise wollen die Beschicker lieber am gegenwärtigen Platz hinter dem Unterweissacher Rathaus festhalten.

Anlass zu den Diskussionen sind die rückläufigen Umsätze, die auf dem überschaubaren Wochenmarkt erzielt werden. Die Beschicker klagen, dass es sich für sie kaum noch rentiert, die Stände zu betreiben. Einige von ihnen wollen deshalb die Örtlichkeit wechseln, um mehr Zulauf zu haben. Auf der Fläche in der Welzheimer Straße, so argumentieren sei, würden sie besser wahrgenommen. Eine Umfrage bei den Bürgern über das örtliche Nachrichtenblatt, auf die es mit weniger als 100 Rückmeldungen keine allzu große Resonanz gab, hat nach Auffassung von Gemeinderatsmitglied Wilhelm König (UBL) nicht den alles entscheidenden Beitrag gebracht. Die Fragen seien am Thema vorbeigegangen, kritisierte er in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er warf die Frage auf, ob man den Laden womöglich dichtmachen müsse. Vonseiten der Beschicker sei teilweise ja bereits angeklungen, dass sie unter den gegebenen Umständen aufhören wollen und das HL-Markt-Areal als einzige taugliche Möglichkeit für die Zukunft gesehen wird. „Die einen wollen am alten Standort bleiben, die anderen setzen ihre Hoffnung auf das HL-Markt-Gelände“, fasste Bürgermeister Ian Schölzel den Stand der Dinge zusammen. Ein Wechsel sei zum jetzigen Zeitpunkt aber schwierig, weil die Welzheimer Straße schon bald zur Baustelle werde – es sei Bewegung in die Sache gekommen, deutete er an. Die Verbindungsachse zwischen dem alten Ortskern und dem Rombold-Areal mit seinen neuen Geschäften soll umgestaltet werden. Große private Investitionen stehen dabei im Raum, kommunale sowieso. Für Schölzel war jedenfalls klar: „Wir favorisieren den Platz hinterm Rathaus.“

Den Wochenmarkt mitten in eine Großbaustelle hineinzuplatzieren, erscheint auch Jörg Schaal (CDU/FWV) wenig erfolgversprechend – auch wenn das zu erwartende bauliche Getöse ringsum manchen Marktbeschickern egal ist, wie Schölzel anmerkte. Schaal riet dennoch dazu, die Veränderungen abzuwarten und erst dann zu entscheiden. Irmgard Hestler (SPD) will die Stände dagegen an ganz anderer Stelle sehen: „Der Markt gehört auf den Marktplatz“, erklärte sie. Thomas Heller (UBL) wandte dagegen allerdings ein, dass man die Eigentumsverhältnisse rund um den Marktplatz beachten müsse: Würden die Anrainer das Marktgeschehen vor ihrer Tür überhaupt akzeptieren?

Für CDU/FWV-Rat Timo Kleeh wiederum stellt sich bei alledem eher die Frage nach dem Angebot: Man müsse den Markt attraktiver machen, um mehr Zulauf zu erzeugen und die Wirtschaftlichkeit für die Betreiber zu verbessern, forderte er, etwa mit einem Fischverkäufer und einem Feinkoststand. Sein Fraktionskollege Carl Höfer plädierte unterdessen dafür, dass alle Marktbeschicker – nicht nur Einzelne von ihnen – einmal darlegen sollen, welcher Standort gewünscht wird. Dann könne man überlegen, ob die Wünsche realisierbar sind.

Ehe der Bürgermeister ein entsprechendes Vorgehen zusicherte, wonach das Thema nach einem klärenden Gespräch erneut im Gemeinderat aufgerufen werden soll, brachte Luciano Longobucco (Weissacher Bürger) einen weiteren Vorschlag ein: Man solle doch rollieren und die verschiedenen Standorte erst einmal jeweils drei Monate lang ausprobieren.