Der Klinikum-Skandal

International Unit Das Auslandsgeschäft des Stuttgarter Klinikums vor allem mit Patienten aus dem arabischen Raum ist lange und anfangs mit Erfolg von der International Unit abgewickelt worden.

Problemprojekte Die fragwürdigen Praktiken bei diesen Geschäften wurde ruchbar, als bei der Behandlung von rund 370 kriegsgeschädigten Patienten aus Libyen städtische Forderungen von 9,4 Millionen Euro offenblieben. Es zeigte sich, dass im Vertragsvolumen von 26 Millionen Euro verdeckt 30 Prozent Vermittlerprovisionen enthalten waren. Bei einem Beratervertrag mit Kuwait für den Aufbau einer orthopädischen Klinik (Volumen: 46 Millionen Euro) waren 20 Millionen Euro verdeckte Provisionen einkalkuliert; entsprechende Leistungen wurden nicht festgestellt.

Delikte Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen insgesamt 21 Personen in ganz Deutschland. Der Verdacht: Betrug, Bestechung, Untreue.

Politik Politisch geht es um die Frage, ob Ex-Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) seiner Führungs- und Kontrollfunktion gerecht geworden ist. (ury)