Klaus Böhle (von links) und Bernhard Weber bei der Inbetriebnahme des letzten Defis. Foto: Stadt Backnang
Backnang. Mit dem Anbringen des Defibrillators an der Außenwand des Reformhauses Kaliss an der Aspacher Brücke konnte jetzt das Defi-Projekt der Bürgerstiftung Backnang abgeschlossen werden.
Im Frühjahr 2023 schlug Bernhard Weber, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Stiftung, vor, die Zahl der Defibrillatoren in Backnang zu erhöhen. Die Bürgerstiftung hat die Initiative ergriffen und Bernhard Weber mit der Projektleitung beauftragt. Damals waren lediglich 23 externe Defibrillatoren in der Stadt der Öffentlichkeit bekannt. Mit der Übergabe des letzten lebensrettenden Geräts sind es nun insgesamt 69 Defibrillatoren.
Damit ist das Stadtgebiet Backnangs einschließlich der Teilorte weitgehend abgedeckt: Von Sachsenweiler bis nach Oberschöntal, vom Industriegebiet Lerchenäcker bis nach Waldrems und vom Waldheim bis nach Maubach sind jetzt Geräte installiert. Die meisten Defis gibt es in Innenräumen von Sporthallen, Schulen, Ämtern, öffentlichen Einrichtungen, privaten Unternehmen, Banken, Apotheken und Einkaufszentren. Viele Defibrillatoren sind an allen Tagen und zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar. Bereits beschlossen und im Haushaltsplan der Stadt eingeplant sind noch weitere Geräte beispielsweise in den Stadtteilgeschäftsstellen.
2000 Euro kostet ein Defi
Die Investitionen wurden von den Eigentümern der Unternehmen, der Stadt Backnang und der Bürgerstiftung Backnang getragen. Immerhin kostet jeder Defibrillator etwas mehr als 2000 Euro. Der Vorstandsvorsitzende, Klaus Böhle, dankte allen, die durch finanzielle Mittel zum Gelingen des Projekts beigetragen haben und künftig auch die Pflege der Geräte übernehmen werden. Die Defis müssen frei von Schmutz und Ablagerungen gehalten werden. Zudem müssen sie regelmäßig gewartet werden, was zum Beispiel die Überprüfung der Batterie, die Sicherstellung der Aktualität der Elektrodenpads und die Überwachung aller integrierten Selbsttests einschließt.
Das Ziel der Bürgerstiftung war die möglichst gleichmäßige Verteilung innerhalb der Stadt mit den Schwerpunkten an jenen Bereichen, die stark frequentiert sind. Zudem wurden vier niederschwellige Veranstaltungen zu praktischen Reanimationsübungen bei Herz-/Kreislaufstillstand unter Einbeziehung der Defibrillatoren mit dem DRK-Ortsverband Backnang durchgeführt. Die Angebote sollen weitergeführt werden.
Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich dankte der Bürgerstiftung und besonders Bernhard Weber für das große Engagement, das im Ernstfall Leben retten kann. Weber weist darauf hin, dass dies nur dann gelingen kann, wenn die Bürger auch wissen, wo sie den nächsten Defi finden. Daher wurden alle Standorte ehrenamtlich von Reinhard Kobald in die Open Street Map eingepflegt, mit näherer Beschreibung und Foto, sodass die Geräte leicht gefunden werden können. Sowohl über die Homepage der Bürgerstiftung Backnang (Startseite) als auch der Stadt Backnang sind alle Standorte leicht zu finden, indem das dort abgebildete Symbol angeklickt wird. Dann öffnet sich die Karte der Stadt mit allen Standorten.
Mit diesem Projekt hat die Bürgerstiftung neben Projektförderungen und Veranstaltungen die Reihe an Großprojekten und Maßnahmen für die Menschen in Backnang fortgesetzt: Zu diesen Projekten gehören die Hilfen für die Geschädigten des Jahrhunderthochwassers 2011 sowie der Brandkatastrophe in der Wilhelmstraße 2013 (zusammen mit BKZ-Leser helfen und dem Verein Kinder- und Jugendhilfe), die Beschaffung eines Kühlfahrzeugs für die Backnanger Tafel, die Bürgerbänke für Backnang, ein Impfprojekt für Senioren (zusammen mit dem DRK-Ortsverein Backnang) und die finanzielle Unterstützung für Backnanger Vereine und Unternehmen im Rahmen der Coronapandemie (zusammen mit Stadt Backnang). Das letzte Projekt der Reihe ist nun eben das frisch abgeschlossene Defibrillatorenprojekt. pm