Der Spiegelberger Juxkopfturm ist fertig saniert

Die Wiedereröffnung des markanten Aussichtsturmes nach umfangreichen Renovierungsarbeiten hat der Albverein gefeiert.

Der Spiegelberger Juxkopfturm ist fertig saniert

Heller als zuvor und fit für die kommenden Jahre: der Juxkopfturm. Fotos: Jörg Fiedler

Von Jutta Rieger-Ehrmann

Spiegelberg. Nun steht er wieder in voller Pracht da, an einem aussichtsreichen Punkt auf 533 Metern, oberhalb des Spiegelberger Ortsteils Jux, mit einer Höhe von 22 Metern: der Juxkopfturm. Von seiner Plattform aus hat man eine grandiose Rundumsicht in alle Himmelsrichtungen über Wiesen, Wald und Felder, Gehöfte und Dörfer. Bei guter Wetterlage reicht die Sicht bis zur Schwäbischen Alb und zum Schwarzwald. Durch seine einmalige und herausragende Lage ist der Juxkopfturm ein beliebter Startpunkt für Wanderungen und Radtouren.

Doch bis zur Wiedereröffnung war seit seiner Sperrung zur Beginn der Coronapandemie voller Einsatz gefragt. Der Turm hatte eine Frischekur benötigt. Zu schaffen gab es mehr als genug. Zahlreiche Fachkräfte, helfende Hände und viel Geld waren notwendig, um die Renovierungsarbeiten zu stemmen. Das betonte auch der Präsident des Schwäbischen Albvereins Hans-Ulrich Rauchfuß. Die Arbeiten begannen im März 2022 und verschlangen rund 140000 Euro.

Holzverschalung wurde komplett ausgetauscht

Die Holzverschalung musste zu 80 Prozent, einer der vier Stützpfeiler komplett ausgetauscht und der Treppenaufgang auf seine Sicherheit überprüft werden. Ohne die ehrenamtlichen Helfer, allen voran Ernst Bednjak und Hartmut Hübner von der Ortsgruppe Juxkopf, wäre dieser Kraftakt nicht möglich gewesen. Doch die ganze Gemeinde war und ist auf den Beinen, um „ihren Turm“ wiedereröffnen zu können. So freuten sich Präsident Rauchfuß und der Referent für die Aussichtstürme und Wanderheime, Rainer Glöckler, über die verschiedenen Geldspenden, die zur feierlichen Einweihung übergeben wurden.

Der Spiegelberger Bürgermeister Uwe Bossert überreichte im Namen des Gemeinderats einen Scheck über 2000 Euro. Der Vorsitzende des Fördervereins der Spiegelberger Feuerwehr Siegfried Rosenberger brachte eine Spende von 1000 Euro mit, der Vorsitzende des MSC Spiegelberg Rainer Schmidgall ebenfalls 1000 Euro, die Vertreterin der Osterbrunnen-Initiative Ute Volz sogar 1700 Euro. Weitere Spenden seien selbstverständlich sehr willkommen, versicherte man. Die Spiegelberger Feuerwehr generierte die Spenden vor allem über den Lautertal Bikemarathon und hat zudem oben auf dem Turm einen digitalen Umsetzer für die Alarmierung – sie hält somit „Feuerwache“ über Jux. Ute Volz berichtete vom Osterbrunnenfest und der großen Unterstützung in der Gemeinde. Trotz schlechten Wetters trafen jede Menge Kuchenspenden und Helfende ein. Die Kuchen gingen teilweise „blechweise“ weg und so kam eine schöne Summe zusammen.

Das Fest solle auch in Zukunft beibehalten werden. Der Turm sei eine Herzensangelegenheit für alle Spiegelberger. Sogar Fototermine für Hochzeiten mit rotem Teppich und allem Drum und Dran können dort abgehalten werden. Glöckler und Bednjak bestätigten einen großen Mitgliederzulauf in der Ortsgruppe. Vor allem junge Leute kämen dazu. Das sei ein tolles Zeichen für die Zukunft. In seinem symbolischen Richtspruch berichtete Zimmermeister Kugler von den verschiedenen Bauabschnitten und Herausforderungen. Es musste einiges aufgeboten werden, vom mobilen Sägewerk bis zu einem Steiger. Er übergab eine große Holztafel mit den beteiligten Hauptgewerken, alle aus der Region, die im Innern des Turms angebracht werden soll.

Nun durfte gefeiert werden. Kein Wunder, denn der aus dem Jahr 1245 stammende Name Jux bedeutet „Ort, wo man jauchzt“. Für die Bewirtung und die schattigen Plätzchen rund um den Turm sorgte einmal mehr die Ortsgruppe Juxkopf. Sie ist bereit: Die Naturliebenden, Feriengäste, Wanderfreunde und -freundinnen können kommen. Übernachtungen im Wanderheim sind von April bis Oktober an allen Wochentagen möglich. An Sonn- und Feiertagen gibt es Bewirtschaftung. Der Turm ist ab sofort wieder vom ersten Sonntag im April bis zum letzten Sonntag im Oktober von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeiten kann man den Schlüssel im Gasthof „Zum Löwen“ in Jux abholen.

Schon dreimal neu gebaut

Das Bauwerk Der Juxkopfturm ist bereits der dritte Turm an dieser Stelle. Der erste Vorgängerbau entstand 1882. Er wurde 1902 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen neuen Turm ersetzt. Der heutige Turm wurde 1932 in Holzbauweise auf einem Betonfundament errichtet und mit einem großen Volksfest eingeweiht.

Die Eigentümer Seit 1959 wird der Turm vom Schwäbischen Albverein betreut und bewirtschaftet, bis 2008 von der Ortsgruppe Besigheim. Seitdem ist er in der Obhut der Ortsgruppe Juxkopf. Neben dem Turm wurde 1936 das kleine Wanderheim Juxkopfhütte mit etwa 16 Schlafplätzen errichtet.