Deutlicher Rückgang der Unfallzahlen

14,7 Prozent weniger Unfälle wurden laut Polizeistatistik im vergangenen Jahr im Rems-Murr-Kreis verzeichnet.

Deutlicher Rückgang der Unfallzahlen

Die Zahl der Verkehrsunfälle wie hier im September 2020 bei Sulzbach an der Murr ist im vergangenen Jahr im Rems-Murr-Kreis deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken. Foto: J. Fiedler

Von Bernhard Romanowski

BACKNANG/AALEN. Insgesamt wurden im 2020 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen 22557 Verkehrsunfälle durch die Polizei aufgenommen. Dies entspricht einem Rückgang um 16,9 Prozent in den drei zugehörigen Landkreisen: Im Ostalbkreis ging die Anzahl der Unfälle um 18,2 Prozent, im Rems-Murr-Kreis um 14,7 Prozent und im Landkreis Schwäbisch Hall sogar um 19,8 Prozent zurück. Der überwiegend pandemiebedingte Rückgang der Unfallzahlen betrifft nahezu alle Kraftfahrzeugklassen.

Die „Unfälle mit Personenschaden“, wie es in der Polizeisprache heißt, gingen um 11,5 Prozent auf 2555 Fälle zurück. Dabei verunglückten 3120 Menschen. 2460 Personen erlitten leichte Verletzungen, 635 wurden schwer verletzt. Im Rems-Murr-Kreis ging die Anzahl dieser Unfälle um 10,3 Prozent auf 1105 zurück. Die Anzahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang blieb mit 25 Toten im ganzen Präsidiumsbereich auf Vorjahresniveau. Im Rems-Murr-Kreis kamen sieben Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben (2019: acht Getötete).

Geschwindigkeit bleibt mit 17 Prozent auch im Jahr 2020 Hauptunfallursache Nummer eins in den drei Landkreisen Ostalb, Rems-Murr und Schwäbisch Hall, die in den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen fallen. Im Ursachen-Ranking folgen „Vorfahrt“ mit 16 Prozent und dem „Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren“ mit 13 Prozent. Bei den Unfällen mit Personenschaden lag in 36 Prozent der Unfälle die Hauptursache in zu hoher Geschwindigkeit, bei den tödlichen Verkehrsunfällen war die Geschwindigkeit sogar in 80 Prozent der Fälle die Hauptursache. Unfälle unter Alkoholbeeinflussung gingen genauso wie diejenigen unter Drogenbeeinflussung im Jahr 2020 zurück. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und neue Schnelltests sollen die Erkennbarkeit für die Ordnungshüter erleichtern. „Die Überwachung einer möglichen Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit durch Drogen ist neben den Alkoholkontrollen auch weiterhin ein Schwerpunkt unserer Verkehrssicherheitsarbeit“, so der Aalener Polizeipräsident Reiner Möller.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Motorradfahrer beteiligt waren, fiel im Jahr 2020 um 5,5 Prozent auf 429. Wie bereits im Vorjahr wurden mit 249, mehr als die Hälfte dieser Unfälle von den Motorradfahrern selbst verursacht, in 65 Prozent der Fälle war dabei die überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache. Die Zahl der Motorradunfälle mit Personenschaden fiel um 5,4 Prozent auf 351. Die Zahl der Getöteten blieb mit sechs auf dem Vorjahresniveau. Von den sechs Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang ereigneten sich zwei im Rems-Murr-Kreis. Fahrräder erfreuen sich weiterhin zunehmender Beliebtheit. Vor allem die deutlich steigende Nachfrage nach Pedelecs und E-Bikes schlage sich allerdings unweigerlich in steigenden Unfallzahlen nieder, so die Beobachtung der Polizei. Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle mit Fahrrädern um 14,1 Prozent auf 656. Dabei wurden 585 Fahrradfahrer verletzt. Zwei Personen wurden getötet. Bei Pedelecs und E-Bikes ist ein noch deutlicherer Anstieg um 34,6 Prozent auf 241 Unfälle zu verzeichnen. 227 Nutzer wurden verletzt, keiner getötet. Die Helmtragequote lag bei 62,8 Prozent.