Europaweit wächst die Besorgnis, dass die USA und Russland über die Köpfe von Ukrainern und Europäern hinweg verhandeln. In Moskau reagiert ein Politiker mit Spott.
Kirill Dmitrijew spottete auf der Plattform X über Bundeskanzler Friedrich Merz.
Von red/dpa
Russland reagiert mit Spott auf das laut Medien in einer vertraulichen Telefonkonferenz europäischer Spitzenpolitiker geäußerte Misstrauen von Bundeskanzler Friedrich Merz gegenüber den US-Unterhändlern im Ukraine-Krieg. „Lieber Merz, Sie sind nicht einmal im Spiel“, schrieb der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew auf der Plattform X. „Sie haben sich durch Kriegstreiberei, die Torpedierung des Friedens, unrealistische Vorschläge, den Selbstmord der westlichen Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit selbst disqualifiziert“, fügte er hinzu.
Chancellor Merz accuses the Americans of “playing games, both with you [Zelensky] and with us.” Dear Merz, you are not even in the game. You disqualified yourself by warmongering, peace sabotage, unrealistic proposals, Western Civilisation suicide, migration, stubborn stupidity https://t.co/bOuSHjr990 — Kirill Dmitriev (@kadmitriev) December 4, 2025
Dimitrijew regierte auf einen „Spiegel“-Bericht über die Mitschrift einer Krisenschalte, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Danach soll Merz zu Selenskyj über die US-Unterhändler gesagt haben. „Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns.“
Dmitrijew gilt als geschickter Diplomat
Die russische Führung macht für den von Kremlchef Wladimir Putin Anfang 2022 befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine den Westen verantwortlich. Putin hatte zuletzt mehrfach behauptet, dass der Westen die Ukraine als Mittel benutze, um gegen Russland Krieg zu führen.
Dmitrijew ist Putins Unterhändler bei den Gesprächen mit Washington. Dmitrijew, der in den USA studiert hat, gilt als geschickter Diplomat, der vor allem auf wirtschaftliche Anreize gegenüber der Administration von US-Präsident Donald Trump setzt.