Die Backnanger Sportkita Plaisir wird eingeweiht

Oberbürgermeister Maximilian Friedrich spricht von einem Vorzeigeprojekt moderner Kita-Architektur. Die neue Kindertagesstätte mit Sportprofil ist eine der größten Kitas in Backnang mit Platz für 127 Kinder in sechs verschiedenen Gruppen.

Die Backnanger Sportkita Plaisir wird eingeweiht

OB Maximilian Friedrich, Kita-Leiterin Carmen Stradinger und Architekt Felix Stammler zerschneiden im Beisein der Kinder symbolisch das rote Einweihungsband. Fotos: Alexander Becher

Von Ingrid Knack

Backnang. Die Sportkita Plaisir mit Mensa ist am Freitagnachmittag offiziell eingeweiht worden. Mit dem Umzug im Mai sei die lange Zeit des Wartens zu Ende gegangen, erinnerte Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich. Die Interimslösung in Containern hinter der Backnanger Sporthalle Katharinenplaisir war damit Geschichte. Danach hat es aber noch eine Weile gedauert, bis das Einweihungsfest gefeiert werden konnte. Gestern war es so weit. Freilich unter Beteiligung der Kinder selbst, die Bewegungstänze wie den „Körperteil-Blues“ aufführten. Und Kita-Leiterin Carmen Stradinger animierte auch die Gäste, mitzumachen.

Backnangs Rathauschef sprach von Gesamtkosten von insgesamt 9,7 Millionen Euro für das „Vorzeigeprojekt moderner Kita-Architektur“. Die Firma Stammler-Architekten aus Schorndorf und der Generalunternehmer Peter Gross Bau aus St. Ingbert im Saarland mit einer Niederlassung in Stuttgart sowie das Team der Stadtverwaltung hätten hier „wirklich gute Arbeit geleistet“. In der Sportkita, einer der größten Kitas in Backnang mit Platz für 127 Kinder in sechs verschiedenen Gruppen, verbringen die Kleinen nun nach den Worten Friedrichs in den ersten Jahren ihres Lebens Tausende von Stunden. „Sie machen viele Erfahrungen zum allerersten Mal. Sie entdecken die Welt und erwerben Fähigkeiten. Sie finden Freunde. Ich hoffe, die Kinder sammeln Selbstvertrauen fürs ganze Leben – hier werden die Wurzeln gelegt. Sie stoßen an Grenzen und lernen, eigene Grenzen zu überwinden – kurzum: Sie werden geprägt für ihr weiteres Menschsein.“

Die Eröffnung einer neuen Kita sei also kein Pflichttermin im Kalender, kein Alltagsgeschäft und erst recht keine Kleinigkeit – die Eröffnung einer neuen Kita sei etwas Großes und Wichtiges für Backnang und für die Bürgerinnen und Bürger. Denn ähnlich wie für die Kinder könne die neue Kita auch für die Erwachsenen enorme Bedeutung bekommen. Zum Beispiel dann, wenn dank der Kita endlich ein Betreuungsplatz für ein Kind einer Familie frei sei und wieder beide Eltern Geld verdienen könnten. Oder dann, wenn man neu in der Stadt sei und sozialen Anschluss suche, sowohl für das Kind als auch für sich selbst. Oder dann, wenn man alleinerziehend sei und dringend Unterstützung bei der Kinderbetreuung benötige. Vielleicht auch dann, wenn die familiären Verhältnisse schwierig seien und der Besuch der Kita ein Stück Normalität und Stabilität bringe. Um alle Betreuungsplätze voll auszuschöpfen, müsse aber erst noch das Personal aufgestockt werden, erklärte Friedrich.

Die Zusammenarbeit mit der TSG Backnang 1846 beginnt

Zudem ließ der Oberbürgermeister wissen, dass die Kooperation mit der TSG Backnang 1846 in diesem Kindergartenjahr starte. „Angestrebt sind gemeinsame Aktionen unterschiedlicher Art mit den verschiedenen Abteilungen des Vereins. Diese sollen je nach Absprache regelmäßig oder punktuell in der Kita, der Sporthalle oder draußen stattfinden.“

Auch auf die Mensa ging Friedrich ein. „Die Mensa ist unser zweiter Standort der Backnanger Frischküche. Mit der Mensa sind wir dem Ziel ‚gutes Schulessen, frisch in Backnang gekocht‘ einen großen Schritt näher gekommen.“ Eine Besonderheit sei, dass die Schulkinder der nahen Grundschule und die Kita-Kinder in der Mensa zusammen essen, „fast wie in einer großen Familie“. Überdies ging Friedrich beispielsweise auf die energieschonende Bauweise des Sportkita-Gebäudes ein. Die massive Betondecke werde mit kaltem Wasser abgekühlt beziehungsweise mit warmem Wasser erhitzt. Das Gebäude verfüge über eine Lüftungsanlage mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung. In der Kita herrschten immer konstante Temperaturen zwischen 22 und 23 Grad. Auf dem begrünten Flachdach nehme eine Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 99 Kilowattpeak den meisten Platz ein. Friedrich: „Durch den eigenerzeugten Strom und die Wärmegewinnung können rund 10000 Euro Betriebskosten pro Jahr gespart werden. Auf einen Gasanschluss wurde bewusst verzichtet, worüber wir Stand heute sehr froh sind.“

Architekt Felix Stammler drückte seine Freude darüber aus, dass das Gebäude „fast genauso geworden ist, wie wir es uns vorgestellt haben“. Das Büro Stammler-Architekten war für die Planung zuständig, dann wurde das Projekt an einen „Partner übergeben, der es gebaut hat“, so Stammler. Für den Generalunternehmer sprach Projektleiter Moritz Ascher ein paar Worte. Danach gab es Führungen durch das Haus und so manche Überraschung für die Kinder.