Die Bagger starten in der Uhlandstraße

Das Glasfasernetz in Backnang wird ausgebaut. Haushalte im Innenstadtbereich sollen turboschnelles Internet bekommen.

Die Bagger starten in der Uhlandstraße

In der Backnanger Uhlandstraße wird diese Woche Glasfaserkabel verlegt. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

BACKNANG. Der Glasfaserausbau im Zentrum von Backnang hat begonnen. In der Uhlandstraße sind Bauleiter Damian Szypniewski und seine Kollegen von der Firma El-Mark GmbH nun dabei, die neuen Leitungen einzuziehen. Bis Ende der Woche, so der Bauleiter, sollen die Arbeiten in der Uhlandstraße bis zum Haus Nummer 25 erledigt sein. Eine Woche darauf soll es dann in der Wassergasse und in der Postgasse weitergehen mit dem Ausbau.

Im Auftrag der Telekom verlegen die Bauarbeiter insgesamt rund acht Kilometer Glasfaserkabel im Stadtgebiet, zudem stellen sie neun technisch entsprechende Verteiler auf. In den Genuss von Bandbreiten mit bis zu 1000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Download und bis rund 100 Mbit/s im Upload könnten dann insgesamt 1800 Haushalte kommen.

Die Beeinträchtigungen für die Bürger sollen laut Telekom möglichst gering ausfallen.

Die aktuelle Verlegung von Glasfaser bis in die Häuser (Fiber to the home – FTTH) umfasst im Groben die Areale von der Oberen Bahnhofstraße bis zur Murr. Bis zum 31. Juli ist der Anschluss über die Telekom noch kostenfrei, danach kostet die Beauftragung der Kabelverlegung 799,95 Euro. Die Telekom hatte im Vorfeld versichert, sie werde alles tun, um den Ausbau mit allen technischen Möglichkeiten gut und schnell zu bewältigen und dabei die Beeinträchtigungen für die Bürger wie den Verkehr so gering wie möglich zu halten. Dort, wo es technisch und baurechtlich möglich ist, will die Telekom beispielsweise das sogenannte Trenching einsetzen. Diese Verlegemethode sei um ein Mehrfaches schneller und um bis zu 30 Prozent günstiger als das herkömmliche Tiefbauverfahren. Dabei werden schmale Schlitze in den Bodenbelag gefräst. Das ist allerdings in einigen Teilen des Backnanger Ausbaugebiets nicht möglich, weil dort Kopfsteinpflaster das Straßenbild prägt, wie Reiner Gauger als Wirtschaftsbeauftragter der Stadt Backnang erläutert.

Das macht den Kabeleinzug in die Unterschicht der Straße und die Wiederherstellung der Deckschicht aufwendiger für die Bauleute. Stellenweise seien auch die Abwasserleitungen nicht dokumentiert, weshalb dann nur Aufgraben und Nachschauen helfen würden. Gauger kommt auch auf die weißen Flecken Backnangs zu sprechen, also jene Stellen im Stadtgebiet, die leitungstechnisch unterversorgt sind. Bei weniger als 30 Mbits pro Sekunde (Download) pro Haushalt spreche man von einer Unterversorgung, so Gauger. weiter. Diese sei im Bereich Ungeheuerhof, Oberschöntal und Stiftsgrundhof gegeben. Eine Ausschreibung zum Netzausbau für diese Areale laufe derzeit. Noch im Juli wird wohl darüber entschieden und der Fördergeber informiert, in diesem Fall Land und Bund. Insgesamt gehe es um 161 Gebäude, erklärt Gauger. Sie alle ans Glasfasernetz anzuschließen, würde nach ersten Schätzungen etwa 2,5 Millionen Euro kosten. Für einen privaten Betreiber lohne sich diese Investition nicht, das habe ein sogenanntes Markterkundungsverfahren gezeigt. Zehn Prozent müsste die Stadt Backnang bei einer 90-prozentigen Förderung dazu beisteuern, wenn sie diese Bereiche ausbauen will. Der städtische Wirtschaftsbeauftragte hofft, dass der endgültige Vergabebescheid zügig ausgestellt werden kann. Gauger: „Idealerweise könnte der Baubeginn dort noch in diesem Jahr erfolgen.“

Der Ausbau in Backnang, wie er auch schon in Allmersbach im Tal erfolgt ist, geht auf eine Kooperation der Gigabit-Region Stuttgart GmbH mit der Deutschen Telekom zurück. Ziel ist der partnerschaftliche Ausbau des ultraschnellen Glasfasernetzes im großen Stil.