Aspach: Die ganze Bandbreite des Modellflugs präsentiert

Die Flugtage der Aspacher Modellflieger waren zum 40-jährigen Bestehen des Vereins trotz widriger Wetterbedingungen ein großer Erfolg.

Aspach: Die ganze Bandbreite des Modellflugs präsentiert

Der Ripmax Excalibur (1,88 Meter Spannweite) wird 270 Stundenkilometer schnell.

Aspach. Trotz widriger Wetterbedingungen konnten die Modellflieger aus Aspach am Wochenende ein gelungenes Flugfest feiern. Regen, Wind und stürmische Böen hielten weder Piloten noch Zuschauer wirklich ab. Natürlich hätte sich Vorstand Heiko Wedel zum Flugtag, dieses Jahr übrigens zum 40. Vereinsjubiläum, besseres Wetter gewünscht, aber bei Veranstaltungen im Freien muss man nehmen, was der Wettergott einem beschert.

Die besondere Herausforderung war, den Zuschauern trotz der sehr schlechten Bedingungen die ganze Bandbreite des Modellflugs zu bieten: kleine und große Flugzeuge, Speedflieger, die 500 Kilometer pro Stunde erreichen, Kunstflugzeuge und vorbildähnliche Modelle, Jets und Verbrenner, Elektromodelle und Segelflugzeuge, Akrobatik und Schleppgespanne. Besonders die Jetpiloten haben das Publikum begeistert, wie etwa Marco Heerlein mit seinem Ripmax Excalibur – der 1,88 Meter spannende und zwölf Kilogramm schwere Flieger, der von einer kerosinbetriebenen Jet-Cat-Turbine angetrieben wird, erhob sich fauchend in die Luft, sooft Wind und Regen es erlaubten, und dann zeigte Heerlein, was man mit einem 270 Stundenkilometer schnellen Jetmodell alles anstellen kann – noch betont durch einen sogenannten Smoke-Generator, der Öl in den Abgasstrahl einspritzt, um einen Rauchschweif zu erzeugen.

Auch die Jugendlichen des Vereins legten sich ins Zeug und trauten sich, vor Publikum ihr Können zu zeigen. Nicht zuletzt die 13-jährige Amy Welte, die erst vor Kurzem bei den deutschen Meisterschaften einen ausgezeichneten elften Platz im Junior-Kunstflug belegt hat – als eines von nur zwei Mädchen im Starterfeld. Ihre Schwester Lusie mag es gerne besonders schnell und zeigte mit ihrem Fluglehrer Roland Gentner zusammen, dass auch Mädchen mit einem Speedmodell die Luft zum Brennen bringen können.

Der 17-jährige Felix Wedel turnte mit seiner Xtreme Flight Extra 300 waghalsige Figuren vor – beim sogenannten 3-D-Flug fliegt das Modell eigentlich keine Sekunde einfach nur geradeaus. Auf dem Rücken oder im Messerflug, im Trudeln oder senkrecht am Propeller hängend vor dem Piloten schießt die 2,66 Meter spannende, von einem 110-Kubikzentimeter-Zweitakter angetriebene Kunstflugmaschine durch die Figuren, begleitet von Rockmusik. Jugendarbeit zahlt sich aus, und die Jugendarbeit bei der MFG Aspach ist sehr erfolgreich und wurde auch schon mehrfach ausgezeichnet.

Die Akro-Segelflieger bieten eine Kunstflugkür

Den Gegenpol zum rasanten Speedflug und dem wilden 3-D boten die Akro-Segelflieger. Die großen Segelflugzeuge werden mit einer Schleppmaschine hochgezogen und nutzen die so gewonnene Höhe, um eine Kunstflugkür zu Musik zu absolvieren. Rollen und Loopings, Turns und Rückenflug im Takt zu fliegen fordert höchste Präzision am Steuerknüppel und die Piloten wurden mit entsprechendem Applaus belohnt. Selbst in dieser Disziplin war die Jugend des Vereins wieder dabei: Der 15-jährige Fynn Schaffitzel zog mit seiner Bellanca Decathlon die Segler seiner Vereinskameraden auf Flughöhe.

Die wunderbare Lage des Modellflugplatzes auf einer leichten Anhöhe zwischen Fürstenhof und Steinbruch bot für alle Flugvorführungen eine tolle Kulisse. Die Zuschauer wurden aber nicht nur mit Fliegerei verwöhnt. Auch die Bewirtung der Modellflieger mit Speisen und Getränken und einer Vielzahl an selbst gemachten Kuchen und Torten fand großen Anklang.

Die Moderatoren des Flugtags, Detlef Hoffmann und Björn Dommershausen, schafften es, dem Publikum zwei Tage lang die Motivation und Begeisterung zu vermitteln, die die Modellpiloten in Aspach antreibt, dieses fantastische Hobby auszuüben und immer wieder die Energie aufzubringen, Jahr für Jahr einen großen Flugtag vorzubereiten und durchzuführen. pm