In Baiersbronn wurde eine neue Playmobil-Sonderfigur vorgestellt. Welche besondere Geschichte hinter der „Schwarzwald Marie“ steckt, verriet der „Vater“ der Figur dem Schwarzwälder Boten.
Bürgermeister Michael Ruf (links) und sein Gutacher Amtskollege Siegfried Eckert mit der neuen Playmobil-Sonderfigur
Von Regina Schwenk
Sie wird besungen – unter anderem von den Dorfrockern – ist Namensgeberin für Onlineshops, ziert T-Shirts, ist digitale Reiseführerin für die Schwarzwald Tourismus und jetzt auch als Playmobil-Figur zu haben: die Schwarzwaldmarie.
Und die Sonderfigur kommt daher, wie man es erwarten kann: in Gutacher Sonntagstracht. Bürgermeister Siegfried Eckert höchstpersönlich hat über die Detailtreue der Figur gewacht – inklusive rotem Bollenhut und einer Schwarzwälder Kirschtorte in der Hand. Jeder Verpackung liegt auch noch ein Rezept für die original Schwarzwälder Kirschtorte bei. Keine Frage: Mehr Schwarzwald als diese Playmobil-Figur geht kaum.
Erhältlich ist die Sonderedition „Schwarzwald Marie“ ab Freitag, 15. August, unter anderem bei der Baiersbronn Touristik, in den Souvenirgeschäften auf der Gartenschau und bei den Touristinformationen einiger anderer Schwarzwaldgemeinden. Kostenpunkt: 4,99 Euro. Für die erste Auflage wurden rund 77 000 Stück produziert. Sind die ausverkauft, wird nachproduziert, sichern die Schwarzwaldmarie-Macher zu.
Vorgestellt wurde die Figur am Donnerstag auf der gemeinsamen Gartenschau von Freudenstadt und Baiersbronn. Mit großem Bahnhof, wie es einer Ikone des Schwarzwalds gebührt. Gekommen waren Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf, Christina Palma Diaz, Tourismusdirektorin der Gemeinde, die Leiterin der Tourismus Akademie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald, Elke Schönborn, Jutta Ulrich von der Schwarzwald Tourismus, Gartenschau-Geschäftsführerin Cornelia Möhrlen und der Gutacher Bürgermeister Siegfried Eckert. Letzterer selbst in Tracht und in Begleitung weiterer Trachtenträger aus dem Kinzigtal, der Heimat des Bollenhuts.
Die Geschichte hinter der Figur ist ein echtes Stück schwäbischen Tüftlertums. Sie begann 2023, als der Hamburger Künstler Oliver Schaffer mit einem seiner Playmobil-Dioramen in Baiersbronn gastierte. Die Schau kam gut an beim Publikum. Insbesondere der Miniatur-Schwarzwald hatte es den Besuchern angetan und in diesem offenbar eine kleine Figur mit Bollenhut.
Große Nachfrage
Immer mehr Besucher meldeten sich bei der Baiersbronn-Touristik, wollten wissen, wo man das „Bollenhut-Mädle“ kaufen könne. Sie alle erhielten eine enttäuschende Antwort. In Ermangelung eines „echten“ Playmobil-Schwarzwaldmädels hatte der Künstler selbst einen Bollenhut gebastelt und der Figur aufgesetzt.
Im Regen stehen lassen wollte Michael Ruf – selbst ein glühender Playmobil-Fan – die Interessenten jedoch nicht. Und so dachte er sich: warum nicht selber eine Sonderfigur auf den Markt bringen?
Die Idee war geboren. Die IHK Nordschwarzwald und die Schwarzwald Tourismus zogen mit, Playmobil gab grünes Licht. Die Entwicklung konnte starten. Und damit die Suche nach Stanzformen. Für welche Einzelteile der neuen Figur gibt es bereits welche? Ausgeknobelt wurde das unter anderem auf dem Sofa von Michael Ruf. Ganze Abende habe er mit seiner Frau Playmobil-Figuren angeschaut, geprüft, welche Teile man auch für die neue Sonderfigur nehmen könnte, erzählte der Bürgermeister.
Bald war klar: Für den Bollenhut muss erst eine neue Form angefertigt werden. Irgendwann war dann der Rohling fertig und wurde vom Gutacher Bürgermeister Siegfried Ecker genau unter die Lupe genommen. Schließlich sollte die Figur so detailgetreu wie möglich werden. „Ich bekomme bestimmt eine Anfrage im Monat für eine Produktidee mit Bollenhut. Da muss man aufpassen, dass nichts verkitscht“, so Eckert.