Wo Sie jetzt bei der Krankenkasse sparen können – und wann sich der Wechsel rechnet.
Ein Wechsel kann sich lohnen.
Von Lukas Böhl
Im Juli 2025 schwankt der Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) je nach Krankenkasse stark. Der Unterschied kann auf das Jahr gerechnet mehrere Hundert Euro ausmachen – allein durch die Wahl der passenden Kasse. Wer sich für einen Wechsel entscheidet, sollte aber nicht nur auf den Beitrag schauen. Die folgenden Daten stammen aus der aktuellen Übersicht des GKV-Spitzenverbands vom 22. Juli 2025.
Die günstigsten Krankenkassen im Juli 2025
Die folgende Auswahl zeigt die günstigsten bundesweit geöffneten Kassen – also solche, bei denen sich jeder unabhängig von Wohnort oder Arbeitgeber versichern kann:
Es gibt auch günstigere Krankenkassen, deren Mitgliedschaft jedoch an den Wohnort oder an einen Arbeitgeber gebunden ist. Die vollständige Liste mit über 70 Krankenkassen und den jeweils gültigen Zusatzbeiträgen ist über den GKV-Spitzenverband abrufbar.
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Ein Wechsel kann sich lohnen
Nehmen wir an, ein Arbeitnehmer verdient 4.000 Euro brutto im Monat. Der allgemeine Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung beträgt 14,6%. Hinzu kommt ein kassenindividueller Zusatzbeitrag, der je nach Krankenkasse unterschiedlich hoch ist.
Bei einer teuren Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von 4,4% ergibt sich somit ein Gesamtbeitragssatz von 19% (14,6% + 4,4%). Das bedeutet, die monatlichen Krankenkassenbeiträge betragen insgesamt 760 Euro. Davon zahlt der Arbeitnehmer die Hälfte, also 380 Euro im Monat.
Wechselt derselbe Arbeitnehmer zu einer günstigeren Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von 2,18%, reduziert sich der Gesamtbeitragssatz auf 16,78%. Die monatlichen Beiträge liegen dann bei 671,20 Euro, wovon der Arbeitnehmer die Hälfte, also 335,60 Euro, selbst zahlt.
Durch den Wechsel von einer Krankenkasse mit 4,4% Zusatzbeitrag zu einer mit 2,18% Zusatzbeitrag spart der Arbeitnehmer somit jeden Monat 44,40 Euro ein. Auf das Jahr gerechnet sind das rund 533 Euro weniger Ausgaben für die Krankenversicherung.
Nicht nur auf den Beitrag achten
Auch wenn das Einsparpotenzial verlockend ist: Der Zusatzbeitrag ist nur ein Kriterium. Andere Punkte, die bei der Wahl der Krankenkasse eine Rolle spielen können:
Ein reiner Blick auf die Prozentzahl kann sich am Ende als kurzsichtig herausstellen. Wer wechselt, sollte vorher auch prüfen, ob gewünschte Leistungen bei der neuen Kasse weiterhin abgedeckt sind.
Wechsel ist unkompliziert – aber Fristen beachten
Ein Kassenwechsel ist heute deutlich einfacher als früher. Die Mindestbindungsfrist beträgt 12 Monate. Danach kann man mit einer Frist von zwei Monaten kündigen. Die Kündigung kann online erfolgen und die neue Kasse übernimmt in der Regel alle Formalitäten. Bei bestimmten Anlässen – etwa bei einem neuen Job oder dem Beginn einer Ausbildung – entfällt die Bindungsfrist sogar komplett.