Die Osterferien beginnen - aber größere Ausflüge sind tabu

dpa Berlin. In den Schulferien wegfliegen, über Ostern zu Oma und Opa: Das soll in der Corona-Krise nicht sein. Im Kampf gegen die Epidemie greifen Einschränkungen auch über Feiertage - nicht nur für längere Reisen.

Die Osterferien beginnen - aber größere Ausflüge sind tabu

In vielen Bundesländern beginnen die Osterferien - doch die Schulen sind längst dicht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

In den Bundesländern beginnen nach und nach die Osterferien - doch statt Koffer zu packen, gelten für die Menschen diesmal weitgehende Reisebeschränkungen.

Zur Eindämmung des Coronavirus soll dabei auch auf Tagesausflüge zu weiter entfernten touristischen Zielen verzichtet werden. Das geht aus dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern hervor, wie ein Regierungssprecher auf Anfrage der dpa erläuterte. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten dazu aufgefordert, auch zu Ostern private Reisen generell zu unterlassen. Dies gelte auch für „überregionale tagestouristische Ausflüge“.

Dieser ergänzende Hinweis solle verdeutlichen, auch Ausflüge mit oder zu Bekannten und Verwandten zu vermeiden, die mit einer Rückkehr am selben Tag enden, sagte der Regierungssprecher. „Überregional“ beziehe sich auf touristische Ziele, die an Feiertagen generell gerne aufgesucht werden, aber durchaus weiter vom jeweiligen Wohnort entfernt liegen. Ziel sei, eine großflächige Vermischung bisher isolierter Kontaktgruppen und auch Kontakte durch mögliches Nutzen des öffentlichen Nahverkehrs zu verhindern. „Letztlich sollen alle Reisen, egal ob von langer oder kurzer Dauer, vermieden werden.“

Möglich bleibe aber wie bisher, regionale, also wohnortnahe Ziele aufzusuchen - zum Beispiel im Zuge eines Spaziergangs oder sportlicher Aktivitäten. Dafür gelte aber der generelle Rahmen der Kontaktbeschränkungen im öffentliche Raum wie etwa Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen als Angehörigen.

Überhaupt ist der Beginn der Osterferien diesmal ungewohnt - denn die Schulen sind bereits bundesweit wegen der Coronakrise geschlossen. Ferienwohnungen oder Hotels zu buchen, geht vorerst nicht. Nach den Vorgaben von Bund und Ländern sind Übernachtungen nur in notwendigen Fällen und „ausdrücklich nicht zu touristischen Zwecken“ möglich. Das Auswärtige Amt warnt generell vor touristischen Reisen ins Ausland, Starts an den Flughäfen sind ohnehin bereits stark zurückgefahren worden. Fernzüge der Bahn fahren, die Nachfrage ist aber geringer.

Auch der ADAC hat mit Blick auf den Osterreiseverkehr bereits an Autofahrer appelliert, Fahrten nach Möglichkeit zu unterlassen und am besten zu Hause zu bleiben - auch da, wo Fahren ohne dringenden Anlass noch erlaubt ist. Zu verzichtbaren Fahrten gehörten „leider auch Verwandtenbesuche“, sagte Präsident August Markl der dpa.

Wer an Sonn- und Feiertagen unterwegs ist, muss sich derzeit anders als sonst auf Lkw-Verkehr gefasst machen. Denn das Sonntagsfahrverbot ist derzeit deutschlandweit aufgehoben, damit Lebensmittel und andere Waren auch in der Krise pünktlich in den Supermärkten ankommen.

Bund und Länder hatten am Mittwoch außerdem beschlossen, die generellen Beschränkungen des öffentlichen Lebens, zu denen auch Ladenschließungen zählen, vorerst bis 19. April in Kraft zu belassen.