Black Friday und Black Week

Die Tricks der Händler – Verbraucherschützer warnen vor falschen Rabatten

Viele Online-Rabatte am Black Friday sind trügerisch. Was Verbraucherschützer raten – und wie sich falsche Schnäppchen enttarnen lassen.

Die Tricks der Händler –  Verbraucherschützer warnen vor falschen Rabatten

Verbraucherschützer warnen vor falschen Rabatten am Black Friday (Symbolbild).

Von Lea Krug

Das Wort „Rabatt“ schlägt Kunden derzeit von fast jedem Online-Shop entgegen. Black Friday oder gleich eine ganze Black Week – viele Händler locken mit Sonderangeboten. Verbraucherschützer mahnen jedoch zur Vorsicht. „Es kommt vor, dass Preise einen Monat im Voraus heraufgesetzt werden, um am Black Friday oder Cyber Monday einen großen Rabatt zu bewerben“, sagt eine Pressesprecherin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland (EVZ).

Ebenfalls beliebt in der Werbung ist die unverbindliche Preisempfehlung (UVP). Was offiziell klingt, sei oft nicht mit dem handelsüblichen Preis gleichzusetzen, sondern falle häufig höher aus, warnt das EVZ. „Die Ersparnis sieht dann auf den ersten Blick groß aus, ist es oft aber nicht“, so das Verbraucherzentrum. In Deutschland dürfen Verkäufer die UVP neben dem aktuellen Preis angeben, jedoch nicht als Rabatt ausweisen oder den Eindruck erwecken, sie sei ein früher verlangter Verkaufspreis.

Online-Händler greifen zudem auf weitere Tricks zurück. Auch das sogenannte „Drip Pricing“ sei eine gängige Methode, um die tatsächlichen Kosten zu verschleiern. In manchen Shops tauchen zusätzliche Gebühren für Versand oder Bestellung erst während des Kaufvorgangs auf. Die Zentrale rät deshalb: „Prüfen Sie deshalb immer den Endpreis und achten Sie darauf, welche Leistungen im Preis enthalten sind.“

Mit einem kritischen Blick schauen nicht nur Verbraucherschützer auf den Black Friday. Die Gewerkschaft Verdi richtete zuletzt vor allem den Fokus auf die Arbeitsbedingungen bei den Paketfirmen. Eine Umfrage unter mehreren Tausend Paketdienst-Mitarbeitern habe laut Verdi gezeigt, dass viele länger arbeiten als erlaubt, zu wenig Pausen haben und die Qualität ihrer Arbeit teilweise leidet. Auch das Arbeitsministerium Nordrhein-Westfalen stellte bei Kontrollen zahlreiche Verstöße gegen den Arbeitsschutz in der Branche fest.

Diese Tipps geben Experten, um günstige Angebote zu erkennen – nicht nur am Black Friday

Preisvergleiche lohnen sich: Wer regelmäßig mehrere Anbieter im Blick behält, erkennt echte Schnäppchen leichter. Vergleichsportale helfen dabei, liefern aber nicht immer vollständige oder aktuelle Ergebnisse. Das EVZ empfiehlt, Trefferlisten nach eigenen Kriterien zu filtern, Preise zusätzlich direkt bei Händlern zu prüfen und neben dem Preis auch Qualität, Garantie und Service zu berücksichtigen. Vor der Suche Cookies zu löschen oder den privaten Modus zu nutzen, hilft, personalisierte Werbung und mögliche Preisvarianten zu vermeiden.

Viele Shops bieten zudem Preisverläufe oder automatische Preisalarme im Kundenkonto an. „Manchmal können Sie den Preis eines Artikels im Online-Shop auch über Ihr Kundenkonto automatisch beobachten lassen. Sie erhalten eine E-Mail-Benachrichtigung, wenn der Preis sinkt oder unter eine von Ihnen gesetzte Summe fällt“, sagt Karolina Wojtal, Co-Leiterin des EVZ Deutschland.