Beim Autozulieferer ZF am Bodensee kriselt es: Nach dem Abgang von CEO Holger Klein und dem Nutzfahrzeug-Chef im September steht nun ein Nachfolger für die Sparte fest.
Andreas Moser wurde zum 1. November 2025 zum Vorstandsmitglied für die Divisionen Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik sowie die Region Indien berufen. (Archivbild)
Von red/dpa/lsw
Der tief in der Krise steckende Autozulieferer ZF hat den Umbau seines Vorstands abgeschlossen. Andreas Moser wurde zum 1. November 2025 zum Vorstandsmitglied für die Divisionen Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik sowie die Region Indien berufen, wie das Unternehmen aus Friedrichshafen mitteilte. Das habe der Aufsichtsrat entschieden. Bisher war Moser Leiter der Industrietechnik-Sparte von ZF. Außerdem werde der Konzernvorstand von sechs auf fünf Mitglieder verkleinert.
Im September hatte der zweitgrößte deutsche Autozulieferer überraschend mitgeteilt, dass Vorstandschef Holger Klein seinen Hut nehmen muss. Seine Nachfolger wurde Antriebssparten-Chef Mathias Miedreich, der den Bereich weiter im Vorstand verantwortet. Neben Klein trennte sich der Konzern vom Bodensee auch von Peter Laier, dem Chef der Nutzfahrzeugsparte. Für ihn rückt nun Moser in das Führungsgremium nach.
„Dem Aufsichtsrat war es wichtig, nach den Wechseln im Vorstand, Klarheit in der Konzernführung zu schaffen“, wird Chefaufseher Rolf Breidenbach in einer Mitteilung zitiert. Moser sei seit mehr als 30 Jahren für ZF tätig, viele Jahre davon in Leitungsfunktionen. „Damit ist es uns gelungen, innerhalb kürzester Zeit das Leitungsgremium von ZF so aufzustellen, dass die gegenwärtigen Herausforderungen des Konzerns gemeistert werden können.“
Tausende Jobs sollen bei ZF wegfallen
ZF hat neben Getrieben unter anderem auch Lenksysteme, Antriebe, Bremsen, Sicherheitstechnik und Fahrwerkskomponenten im Angebot. Der Konzern leidet - wie die Konkurrenten Bosch, Continental und Schaeffler - wegen der gedämpften Fahrzeugproduktion unter ausbleibenden Aufträgen der Hersteller. Neben den hohen Schulden von mehr als zehn Milliarden Euro belasten ZF die Kosten für den schleppenden Wandel zur E-Mobilität.
Das Stiftungsunternehmen machte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro. Bis Ende 2028 sollen in Deutschland bis zu 14.000 Stellen gestrichen werden. Nach Angaben zum Halbjahr sind seit Anfang 2024 bereits 5.700 Jobs weggefallen. Auch die Arbeitszeit vieler Mitarbeiter wurde gekürzt. Die Antriebssparte steht im Zentrum der Restrukturierung.