Digitales Erlebnis: Kulturmonumente per App entdecken

dpa/lsw Stuttgart. Kulturmonumente mit dem Smartphone oder dem Tablet-Computer erkunden: Besucher können ab nächstem Jahr beim Gang durch die Festungsruine Hohentwiel am Bodensee und das Blühende Barock in Ludwigsburg eine spezielle App nutzen, um zusätzliche Informationen zu den Stätten zu erhalten. Als 3D-Modelle werden sie in dem digitalen Programm virtuell rekonstruiert. Auf dem Fußweg zum Hohentwiel, dem Singener Hausberg, gibt es per Audioguide Informationen aufs Ohr. Über Satellitenortung zeigt die App die aktuelle Position im 3D-Modell auf dem Smartphone an und erlaubt, die Ruine virtuell zu verschiedenen Zeiten zu entdecken, wie das Finanzministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Im Blühenden Barock sollen sich Besucher über Kopfhörer Geschichten aus der Vergangenheit anhören können. An zehn Standorten gibt es den Angaben zufolge Zusatzinformationen, die auch als Text in der App abgerufen werden können.

„Die virtuelle Rekonstruktion von Kulturliegenschaften ist ein Novum bei staatlichen Kulturdenkmälern“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (Grüne) am Dienstag bei der Präsentation von ersten Ergebnissen des Projekts aus der Digitalisierungsoffensive digital@BW. Es gehe dabei nicht darum, die Anwendungen von den eigenen vier Wänden aus zu nutzen, sondern die Kulturgeschichte vor Ort erlebbar zu machen und das Besuchererlebnis zu erweitern.

Dreidimensionale Computermodelle soll es auch von Schloss Weikersheim, vom Barockschloss Mannheim und den historischen Bauten der Wilhelma in Stuttgart geben. Neben den Apps sollen später auch Brillen eingesetzt werden, die das Eintauchen in eine virtuelle Realität ermöglichen.