Katholische Kirche schickt keine Sternsinger zu Haustüren

dpa/lsw Rottenburg/Freiburg. Gesangsverbot, Abstandsregeln, Mundschutz: Das traditionelle Dreikönigssingen wäre diesmal eh anders abgelaufen als die 62 Mal zuvor. Doch nun kommt wegen Corona alles anders.

Katholische Kirche schickt keine Sternsinger zu Haustüren

Ein Sternsinger trägt eine Krone. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archiv

Zum ersten Mal werden die Sternsinger der katholischen Kirche in Baden-Württemberg nicht zu den Menschen nach Hause kommen. Wegen der Corona-Pandemie sagte die Diözese Rottenburg-Stuttgart am Mittwoch die für Ende Dezember geplante zentrale Aussendungsfeier ab. Stattdessen sollen die Kinder am Dreikönigstag (6. Januar) in den Gemeinde-Gottesdiensten auftreten. Zudem habe die Diözese mit der Domsingschule Rottenburg ein Sternsinger-Video produziert. In der Erzdiözese Freiburg gibt es keine Tradition einer gemeinsamen Aussendungsfeier. Doch auch hier setzt man nun auf digitale Lösungen wie Hausbesuche übers Internet.

„Die Sternsingeraktion fällt nicht aus, wird aber in veränderter- und vor allem auch coronakonformen Form - stattfinden“, betonte eine Sprecherin des Erzbistums. Denn gemäß dem Motto „Segen bringen - Segen sein“ sei es aktuell besonders wichtig, dass die Menschen in Deutschland den Segen der Sternsinger empfangen und „dass wir uns solidarisch mit den Menschen in anderen Teilen der Welt zeigen“.

Traditionell gehen Sternsinger von Tür zu Tür, um Segenswünsche zu bringen. Sie hinterlassen den Segensspruch C+M+B an den Haustüren. Das steht für den lateinischen Satz „Christus mansionem benedicat “ (Christus segne dieses Haus). Dabei sammeln sie Geld für einen guten Zweck. Dieses mal steht die Ukraine im Mittelpunkt. Ende 2019 gehörten noch etwa 3,58 Millionen Menschen im Südwesten der katholischen Kirche an - nach 3,64 Millionen ein Jahr zuvor.

Dass die Sternsinger wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie dieses Mal anders als gewohnt ihren Segen verbreiten, war klar. Bislang hatten die Gemeinden aber auf ganz unterschiedliche Weise versucht, die Aktion auch mit Abstands- und Hygieneregeln möglich zu machen. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ hatte für die 63. Aktion Dreikönigssingen extra unterschiedliche Ideen gesammelt.