Kanzleranspruch

"Dritte Republik": FPÖ-Chef schwört Partei auf Umbruch ein

Mit starkem Rückhalt aus der eigenen Partei spricht der Chef der Rechten von einem Systemwandel. Die FPÖ ist zwar in der Opposition, führt aber in Meinungsumfragen.

"Dritte Republik": FPÖ-Chef schwört Partei auf Umbruch ein

Kickl tritt unter anderem für einen "Asylstopp" ein.

Von dpa

Salzburg - FPÖ-Chef Herbert Kickl hat anlässlich seiner Wiederwahl als Parteichef sein Ziel eines Umbruchs in Österreich bekräftigt. "Nicht das System wird uns, sondern wir werden dieses falsche System brechen", sagte der rechte Oppositionspolitiker beim Bundesparteitag in Salzburg. Der Chef der stimmenstärksten Partei Österreichs sprach vom Ziel einer "Dritten Republik". 

Kickl (56) wurde mit 96,9 Prozent der Delegiertenstimmen an der Spitze der Partei bestätigt. Er bekräftigte in Salzburg seinen Anspruch, Kanzler zu werden und Österreich umzugestalten. Kickl bezeichnete unter anderem einen "Asylstopp", ein Verbotsgesetz gegen politischen Islam und einen Ausbau der direkten Demokratie als Bausteine einer künftigen "Dritten Republik". 

In Österreich wird die aktuelle Staatsordnung als Zweite Republik bezeichnet (als Erste Republik gilt die Zeit von 1919 bis 1934). Mit der Verwendung des Begriffs "Dritte Republik" greift Kickl ein Konzept von Jörg Haider (1950-2008) wieder auf, das dieser als FPÖ-Chef der Jahre 1986 bis 2000 propagiert hatte.

FPÖ in Meinungsumfragen vorne

In aktuellen Meinungsumfragen liegt die FPÖ mit rund 35 Prozent an der Spitze. Das sind deutlich mehr als die knapp 29 Prozent, mit denen die Rechten vor einem Jahr die Parlamentswahl gewonnen hatten. Nach der Wahl bildeten jedoch die konservative ÖVP, die sozialdemokratische SPÖ und die liberalen Neos eine Dreierkoalition.