Die DroneShield-Aktie zeigt nach einem dramatischen Kursverfall erste Anzeichen einer Erholung. Doch was steckt hinter dem jüngsten Kursanstieg zur Wochenmitte?
Plötzlicher Kurssprung um 24 Prozent: Die DroneShield-Aktie zeigt nach einem massiven Kursverfall Anzeichen einer Erholung. Welche Faktoren den Kurs aktuell beeinflussen und ob die Stabilisierung nachhaltig ist.
Von Matthias Kemter
Nach einem massiven Einbruch zwischen Oktober und November scheint sich die DroneShield-Aktie in den letzten Wochen zu stabilisieren und konnte am Dienstag sogar um 7 % auf einen Kurs von knapp 1,17 Euro zulegen. Auch heute beginnt der Handelstag äußerst positiv. Mit einem weiteren Kurssprung auf aktuell 1,34 Euro hat das Papier mittlerweile rund 24 Prozent seit Wochenbeginn zugelegt. Ein offizieller Grund ist aktuell nicht festzustellen. Das Comeback des Kurses wirft nun die Frage auf, ob dies der Beginn einer nachhaltigen Erholung ist oder lediglich eine kurzfristige Gegenbewegung. Aktuell wird davon ausgegangen, dass Kleinanleger wieder verstärkt investieren.
Erste Erholung nach turbulentem Herbst
Grund für den Kursverfall in den Monaten Oktober und November war der Vertrauensverlust der Anleger. Insiderverkäufe durch führende Vorstandsmitglieder, darunter CEO Oleg Vornik, sorgten für erhebliche Verunsicherung. Insgesamt wurden Aktien im Wert von 67 Millionen AUD abgestoßen. Hinzu kam der Rücktritt des US-Strategen Matt McCrann, was die Expansionspläne in den USA ins Wanken brachte. Diese Ereignisse führten zu einer Vertrauenskrise, die den Kurs stark belastete.
Hohe Volatilität & geopolitische Lage
Trotz der wachsenden Nachfrage nach Drohnenabwehrsystemen bleibt die Aktie ein Spielball der Unsicherheit. Fast wöchentlich "korrigiert" sich das Papier nahezu zweistellig. Die hohe Volatilität ist mittlerweile zum Grundrauschen geworden. Der Markt reagiert sensibel auf jede Nachricht und das zieht vor allem kurzfristig orientierte Trader an und schreckt langfristige Anleger ab. Zudem bleibt DroneShield eine Rüstungsaktie, die wie Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Co auch, in der aktuellen Lage vor allem auf geopolitische Nachrichten sensibel reagieren. Die aktuell zähen Friedensverhandlungen sowie die neue nationale Sicherheitsstrategie der US-Regierung vom vergangenen Freitag, die sich von Europa distanziert, geben auch der Rüstungsindustrie samt DroneShield aktuell wieder Rückenwind.
Operative Stärke als Lichtblick
Trotz der Governance-Probleme beeindruckt DroneShield mit starken operativen Zahlen. Im dritten Quartal 2025 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 93 Millionen AUD, mehr als das Zehnfache des Vorjahresquartals. Der gesicherte Auftragsbestand für 2025 liegt bei 193 Millionen AUD. Diese Zahlen unterstreichen die technologische Stärke des Unternehmens und die hohe Nachfrage im boomenden Drohnenabwehr-Markt.
Stabilisierung oder trügerische Erholung?
Die aktuelle Kursstabilisierung könnte jedoch fragil sein. Analysten von Red Leaf Securities warnten Anfang Dezember vor weiteren Kursverlusten und stuften die Aktie aufgrund der jüngsten Ereignisse zum Verkauf ein. Ohne positive Impulse, wie neue Aufträge oder glaubwürdige Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmensführung, könnte die Erholung schnell verpuffen.