„Ein ambitioniertes Programm“

Gemeinde Auenwald will in den kommenden vier Jahren netto fast sieben Millionen Euro investieren – Gemeinderat stimmt zu

„Ein ambitioniertes Programm“

Die Halle in Hohnweiler ist außen fast fertiggestellt. Der Neubau wird die Haushalte der kommenden Jahre kaum mehr belasten. Foto: F. Muhl

Von Florian Muhl

AUENWALD. 1,7 Millionen Euro – nach Abzug der Einnahmen – wird die Gemeinde Auenwald in den kommenden vier Jahren durchschnittlich aus dem Vermögenshaushalt ausgeben. Das geht aus dem Investitionsprogramm hervor, das Kämmerer Matthias Glassl in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt hat. Wesentliche Posten sind die Neugestaltung der Ortsmitte Oberbrüden, die Sanierung der Auenwaldhalle und der Bau des Kunstrasenplatzes in Oberbrüden.

Die Gemeinde will „die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte“, wie es heißt, und auch das Wohnumfeld in Oberbrüden verbessern. Gleichzeitig soll das innerörtliche Potenzial, zum Beispiel bei der Nahversorgung, ausgeschöpft werden. Die Maßnahmen können bis zu einer Förderobergrenze von 150 Euro pro Quadratmetern zu 60 Prozent vom Land durch Städtebaufördermittel refinanziert werden. Kämmerer Glassl rechnet mit Baukosten für die Neugestaltung der kompletten Ortsmitte in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro, die er im Jahr 2020 veranschlagt. Im Anschluss an die Neugestaltung der Bürgerwaldstraße, die wohl insgesamt 745000 Euro inklusive Straßenbeleuchtung verschlingen wird, soll es dann auch mit den Bauarbeiten in der Ortsmitte losgehen.

Ein dicker Brocken wird auch mit der Sanierung der Auenwaldhalle in den Jahren 2020 und 2021 auf die Gemeinde zukommen. Der Kämmerer rechnet mit Ausgaben in Höhe von einer Million Euro. Zusätzlich 25000 Euro fallen für Planungskosten im kommenden Jahr an.

Um einen angemessenen Trainings- und Spielbetrieb für die große Anzahl der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenfußballer in der Gemeinde gewährleisten zu können, ist der Neubau eines Allwettersportplatzes (Kunstrasenplatz) in Oberbrüden geplant (wir berichteten). Die Baukosten in Höhe von 925000 Euro hat der Kämmerer für das Jahr 2020 vorgesehen. Gleichzeitig rechnet er mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt 384000 Euro. Für die Sanierung der Sportplätze in Lippoldsweiler will die Gemeinde im kommenden Jahr 85000 Euro bereitstellen. Dafür sollen die Ballfangzäune erneuert und ein Fußballtennisplatz angelegt werden.

Auch der Brandschutz soll reichlich bedacht werden. So gibt es im kommenden Jahr für ein neues Feuerwehrfahrzeug eine erste Rate in Höhe von 100000 Euro, weitere 300000 sind für das Jahr darauf vorgesehen. Für die Erweiterung des Gewerbegebiets in Mittelbrüden sind bei Gesamtkosten von 365000 Euro für den Straßenbau im kommenden Jahr zusätzlich 165000 eingestellt.

Ebenso 2019 will die Gemeinde den Ausbau des Zwiebelbergwegs im Rahmen der Ortskernsanierung Oberbrüden beenden und stellt dafür 150000 Euro im Etat ein. Erhofft wird ein Zuschuss in Höhe von 90000 Euro. Für die Erneuerung der beiden Tarzanbahnen im Bereich der Freizeitanlagen auf dem Zwiebelberg und dem Ebersberg werden insgesamt 10000 Euro eingestellt. Die geplante Biwak-Anlage auf dem Ebersberg im Rahmen des Landschaftserlebnisweges Apple war bereits im laufenden Jahr als Ausgaberest eingestellt.

Hohen Stellenwert hat nun auch das Thema Elektromobilität in der Gemeinde Auenwald. Der Hausmeister der Auenwaldhalle wird ein Elektromobil für 43000 Euro erhalten. Glassl erhofft sich dafür einen Zuschuss in Höhe von 13800 Euro aus der Projektförderung Elektromobilität des Bundesverkehrsministeriums. Zusätzlich erhält der Hausmeister einen Laptop (1000 Euro). Auch der Bauhof erhält 2020 einen E-Pritschenwagen für 43000 Euro (erhoffter Zuschuss: 19500 Euro). Darüber hinaus will die Gemeinde in den kommenden beiden Jahren jeweils eine Ladestation für E-Fahrzeuge anschaffen. Eine Ladestation kostet komplett installiert 75000 Euro.

Weitere Straßenbau- und Kanalarbeiten sowie der Umbau und die Anbindung von Regenüberlaufbecken verschlingen meist jeweils sechsstellige Euro-Beträge. So wie auch der Neubau von Räumlichkeiten für das Archiv, nachdem das alte Rathaus in Hohnweiler verkauft und abgerissen werden soll.

Hohe Einnahmen erwartet die Gemeinde über die Grundstücksverkäufe der beiden Baugebiete Hauäcker (Hohnweiler) und Hofäcker (Mittelbrüden). Glassl hat für kommendes Jahr Einnahmen in Höhe von fast 1,2 Millionen und im Jahr 2020 Einnahmen von 830000 Euro eingeplant. Schon jetzt hat die Gemeinde 18 der 25 Bauplätze für Einfamilienhäuser in Hohnweiler verkauft (wir berichteten). Für den Grunderwerb plant der Kämmerer für die kommenden Jahre durchschnittlich 160000 Euro ein.

Das Investitionsprogramm, das Bürgermeister Karl Ostfalk als „ambitioniert“ bezeichnete, kann laut Glassl nach heutigem Stand ohne Kreditaufnahmen bewerkstelligt werden. Der Gemeinderat stimmte dem Programm – bei zwei Enthaltungen aus der FWA – zu.