Ein neuer Hochbehälter soll her

Der Aspacher Gemeinderat stimmt für den Ausbau der Trinkwasserversorgung in zwei Bauabschnitten. Für den ersten Teil des Millionenprojekts bemüht sich die Verwaltung nun um Fördermittel.

Ein neuer Hochbehälter soll her

Unter anderem an der Kelter in Kleinaspach hat die NOW Leitungen verlegt. Diese führen weiter bis Einöd. Zum Teil hat die Gemeinde hier Synergien genutzt. Foto: W. Kuhnle

Von Lorena Greppo

Aspach. Die Arbeiten im Zuge der NOW-Konzeption gehen seit einigen Jahren voran und auch in Aspach sind schon mehrere Kilometer an Leitungen verlegt worden. Bis März 2022 soll der Bauabschnitt 3.2 in Aspach vom Hochbehälter Schönenbühl bis zum Pumpwerk Einöd abgeschlossen werden, berichtete Projektleiter Stefan Bauer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Der Großteil der Leitungen sei schon verlegt, die meisten Ortsteile würden bereits durch das Wasserwerk der NOW in Burgstetten versorgt. Die Gemeinde Aspach hat die Gelegenheit genutzt und in diesem Zuge an manchen Stellen parallel mit der NOW Leitungen für die Trinkwasserversorgung verlegt. Denn durch den Wegfall der Eigenwassergewinnung muss die Gemeinde ihre Trinkwasserversorgung um- und ausbauen. „Als wir die Förderanträge mit der NOW eingereicht haben, konnten wir mit einer Bewilligung rechnen“, hob Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff einen weiteren Vorteil der Zusammenarbeit hervor.

„Es gibt aber auch Abschnitte, wo wir selbst ausbauen müssen“, fügte sie an. Und im Gespräch mit den Zuständigen im Regierungspräsidium sei klar geworden, dass die Fördermittel stark nachgefragt sind. Die Gemeinde brauche aber dringend Unterstützung, um das Mammutprojekt zu stemmen. „Wir hatten mit einem Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der Kosten gerechnet, es werden aber wohl eher 70 Prozent“, so Welte-Hauff. Zudem habe sich das Projekt insgesamt verteuert.

Das ganze Projekt ist derzeit mit 5,8 Millionen Euro Kosten angesetzt

Allein für den ersten Bauabschnitt belaufen sich die Kosten laut der neusten Berechnung auf knapp 4,28 Millionen Euro, das sind über 300000 Euro mehr als ursprünglich angesetzt. Dieser Bauabschnitt soll bis zum Jahr 2025 umgesetzt werden. Der Bauabschnitt mit seinen elf Untermaßnahmen wurde im Gremium vorgestellt und die Verwaltung daraufhin damit beauftragt, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Der zweite Bauabschnitt, welcher im Anschluss angegangen und zwischen 2026 und 2029 umgesetzt werden soll, kostet die Gemeinde nach der jetzigen Planung gut 1,56 Millionen Euro.

Kernstück des ersten Bauabschnitts wird der neue Hochbehälter Berghau oberhalb des Schönenbühlhofs als zentraler Verteilbehälter für die Gemeinde. Sein Wasserspiegel liegt voraussichtlich auf etwa 350 Metern NN, der Speicherraum soll etwa 1500 Kubikmeter betragen. Für dessen Einspeisung wird eine neue Leitung vom Hochbehälter Schönenbühl bis zu dessen Standort verlegt. Der neue Behälter soll künftig die Ortsteile Allmersbach am Weinberg und Rietenau sowie Einöd, die Niederzone Kleinaspach, Röhrach, Karlshof, Wüstenbachhof und das Gewerbegebiet Forstboden in Form eines Ringschlusses versorgen. Hierfür müssen diverse Messschächte erstellt werden. Großaspach hingegen soll weiterhin durch den Hochbehälter Schönenbühl versorgt werden. Weil das Wasser weite Wege zurücklegt und viele Ortsteile angeschlossen werden, wird für die Überwachung, Steuerung, Datenaufzeichnung und -archivierung eine Betriebszentrale mit Prozessleitsystem eingerichtet.

Mit einem Ringschluss sollen die Bergteilorte besser versorgt werden

Der zweite Bauabschnitt umfasst dann den Um- und Ausbau der Wasserversorgung (auch mit Löschwasser) der Bergteilorte Völkleshofen, Altersberg, Steinhausen, Vordervöhrenberg und Hintervöhrenberg. Auch hier sollen die Orte über einen Ringschluss miteinander verbunden werden, mithilfe dieser neuen Leitungen können sie also von zwei Seiten aus mit Trinkwasser versorgt werden. Das erhöhe die Versorgungssicherheit.

Wolfgang Schopf (SPD/Aspacher Demokraten) bemängelte, dass Sinzenburg nicht im Ringschluss vorgesehen ist. Zudem fand er, der Hochbehälter Berghau sei an der falschen Stelle eingeplant. „Wir sind zu weit in der Planung, um jetzt noch in Grundsatzdiskussionen über den Hochbehälter Berghau zu verfallen“, erteilte die Bürgermeisterin seinem Begehr eine Absage. Diese Planung sei vom Gemeinderat mitgetragen worden. Über einen Anschluss von Sinzenburg hingegen könne man gerne nachdenken, so Welte-Hauff. Dieser falle schließlich in den zweiten Bauabschnitt. „Da haben wir noch Möglichkeiten.“ Etwa könnte der Ortsteil mit einem eigenen Notstromaggregat ausgestattet werden. Daniel Jacobi (FWA) regte an, dass die Notstromaggregate so konzipiert werden, dass sie, ohne sie betanken zu müssen, längere Zeit laufen.

Der Gemeinderat stimmte der Planung mehrheitlich zu (Gegenstimme Schopf).