„Ein sehr gutes Gefühl in einer sehr schweren Zeit“

BKZ-Leser helfen: Michael Much aus Auenwald erinnert sich voller Dankbarkeit an die große Unterstützung direkt nach dem Unfall

Gutes tun für Menschen in Not – so lautet das Motto der Weihnachtsspendenaktion „BKZ-Leser helfen“. Vor zwei Jahren erhielt beispielsweise Michael Much eine finanzielle Unterstützung. Der 42-Jährige aus Auenwald war nach einem Unfall im Backnanger Freibad vom Hals abwärts gelähmt. Heute erinnert sich der vierfache Familienvater voller Dankbarkeit an die Solidarität der BKZ-Leser.

„Ein sehr gutes Gefühl in einer sehr schweren Zeit“

Heute arbeitet Michael Much wieder zu 100 Prozent in seinem Beruf. Die finanziellen Sorgen sind weg, die dankbare Erinnerung bleibt. Foto: privat

Von Matthias Nothstein

BACKNANG/AUENWALD. Kurz zur Erinnerung. Michael Much verunglückte am 15. September 2016 auf der kleinen wellenförmigen Rutsche im Backnanger Freibad. Die Diagnose lautete: Der vierte und fünfte Halswirbel sind verschoben, die Bandscheibe dazwischen geplatzt und das Rückenmark extrem gequetscht. Nach mehreren Wochen auf der Intensivstation in Markgröningen und fünf Monaten im Rehabilitationszentrum Bad Wildbad kehrte der Verunglückte im Mai 2017 wieder nach Lippoldsweiler zurück. Seither kämpft er zu Hause unermüdlich gegen die Lähmungen an. Anfangs waren die Fortschritte relativ groß, inzwischen verbessert sich der körperliche Zustand nur noch in kleinen Schritten, aber immerhin. So freut sich Much zum Beispiel über Sit-ups, die er trainiert. Vor Kurzem ging diese Übung noch gar nicht, dann nur, wenn seine Frau seine Knie niedergedrückt hielt. Inzwischen reicht es, wenn jemand die Füße hält. Auch kann sich Much inzwischen alleine vom Bauch auf den Rücken oder umgekehrt drehen. „Das wäre vor Kurzem noch undenkbar gewesen“, freut sich Much über das neue Können. Selbst im sensorischen Bereich stellen sich immer noch Fortschritte ein. Much: „Ich bin froh, dass immer noch Verbesserungen kommen.“

Vor zwei Jahren erhielt die sechsköpfige Familie 10000 Euro von der Aktion „BKZ-Leser helfen“, die sie als Zuschuss für die Anschaffung eines Mini-Vans einsetzte. Bis dahin stand ihr nur ein VW Polo zur Verfügung. Dank des Vans waren für Michael Much die Fahrten zu Ärzten oder Therapeuten oder gar Familienausflüge wieder einfacher möglich.

Die körperliche Verfassung lässt es inzwischen zu, dass der Industrieelektroniker seine Arbeit bei Daimler wieder aufnehmen konnten. Im März 2018 begann seine Wiedereingliederung, anfangs täglich zwei Stunden. Much steigerte das Arbeitspensum bis Oktober des vergangenen Jahres, seither arbeitet er wieder zu 100 Prozent, allerdings ausschließlich von zu Hause aus. Und zwar in derselben Abteilung wie früher, wenngleich sich sein Arbeitsfeld verändert hat. Hatte er früher die Anlagen im Bereich Stahlgießerei oder Gießwerkzeugbau vor Ort betreut, so kümmert er sich heute um die Bereiche Arbeitsplanung und Ersatzteilbeschaffung. Zudem betreut er das Social Intranet seiner Abteilung.

Die Arbeit gefällt ihm sehr. „Es würde mich eher schlauchen, wenn ich nichts zu tun hätte und ich die Zeit totschlagen müsste.“ Täglich steht er um 5 Uhr auf und startet noch deutlich vor 6 Uhr mit seinem Arbeitsalltag. Er genießt die Vorteile des Homeoffice, da er seine Familie um sich hat und die Kinder öfter sieht und sogar mit ihnen zu Mittag essen kann. Zudem wäre die Fahrt ins Geschäft sehr schwierig. Alleine eine halbe Stunde benötigt er mit Helfern, um aus dem zweiten Stock über mehrere Treppen vor das Haus zu kommen. Aus diesem Grund wagt er eine weitere Änderung, er plant den Umzug in einen Neubau, der derzeit von einem Bekannten in Hohnweiler erstellt wird. Ein Zehnfamilienhaus samt Aufzug, der ihn bequem aus der Tiefgarage in seine Wohnung bringt. Auch wenn Much das Homeoffice als traumhaft bezeichnet, so hat er doch das Fernziel, auch mal wieder im Daimler-Werk arbeiten und unter Leute kommen zu können. Bis der Umzug 2021 ansteht, bildet sich Much bereits ständig weiter. „Ich will nicht stagnieren, sondern mich für die Zukunft präparieren und mein Wissen ausbauen, wenn ich schon nicht in meinem alten Bereich arbeiten kann“.

Nachdem Much seine Arbeit wieder aufnehmen konnte, bereiten ihm zumindest die Finanzen keine Sorgen mehr. So ist auch eine Unterstützung seitens der BKZ-Spendenaktion überhaupt kein Thema mehr. Allerdings hat er die Hilfe vor zwei Jahren längst nicht vergessen. In der damaligen Situation war der Zuschuss ein Segen. Und mehr noch die Anteilnahme, die dadurch zum Ausdruck kam. Heute sagt Much: „Herzlichen Dank an alle, die sich damals an der Aktion beteiligt haben. Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Es heißt immer, ,Geld allein macht nicht glücklich‘. Das ist zwar richtig. Aber es ist so ein gutes Gefühl zu spüren, wie viele Menschen hinter einem stehen. Wenn sie schon nicht im direkten Umgang helfen können, dann immerhin mit ihrer Unterstützung. Das war ein sehr gutes Gefühl in einer sehr schweren Zeit.“

Much lobt die Aktion aber auch ganz generell: „Ich bin jedes Jahr überrascht, wie viele Menschen sich daran beteiligen. Der Zuspruch ist beachtlich. Das liegt auch an den förderungswürdigen Projekten, die jedes Jahr ausgesucht werden. Egal ob das Hospiz in Backnang oder die Erlacher Höhe oder die Diakoniestationen, für alle gilt: In der heutigen Zeit, in der das Ehrenamt einen schweren Stand hat, ist es wichtig, diese Aufgaben zumindest finanziell zu unterstützen. Denn ohne Geld geht es auch nicht.“

„Ein sehr gutes Gefühl in einer sehr schweren Zeit“

Info
Die aktuelle Spenderliste

Wolfgang Heck; Jürgen Gäbisch; Bettina Filipiak; Horst Tschirner; Andrea und Uwe Fay; Marianne Röhrle; Marianne und Hans Nickel; Edith Kirschner; Günther Schneider; Susanne Glöklen; Creativ Fliesen GmbH; Regina und Gerold Hug, Backnang; Angelika Bader; Margrit und Herwig Hofmann; Herbert Jungwirth; Barbara Zeller, Backnang; Horst Kleinmann, Backnang; Isolde Barth; Martina und Michael Rützler; Monika Heinrich; Manfred Bauer; Sieglinde Löschel; Dietlinde Leicht, Aspach; Erna und Hans Funk, Allmersbach im Tal; Herta und Helmut Schwarz; Karl-Heinz Sahm; Irmgard Munz; Martin Weller; Gisela und Rudi Kübler, Sulzbach an der Murr; Gabriele Rapp; Frank Schoepe; Marion Levermann; Ksenija Schramm; Anneliese und Klaus Wengert; Hildegard Hahn; Brigitte Nothacker-Oddey und Walter Nothacker; Roland Leister, Auenwald; Jürgen Kurz GmbH; Barbara Erb; Jutta Bühler-Egerer, Backnang; evangelische Kirchengemeinde Café Tässle, Backnang; Hans Carle, Allmersbach im Tal; Elfriede Moll, Weissach; Brigitta Buder, Backnang; Elsbeth Mayer, Kirchberg; Johann Ungeheuer; Ines Schweizer, Raphael-Apotheke; Volker und Irene Müller, Schiller-Apotheke; Inge Müller, Sulzbach an der Murr; Frank Schaal, Backnang; Andrea Steger; Erna Schreiber; Eilerd und Eva Elste, Allmersbach im Tal; Wolfgang Harst; Elsbeth und Heinz Piller, Aspach; Ursula Bauer, Backnang; Ursula und Horst Glaser; Josef Ginal; Ing. Claus Dyck; Kerstin Weingartner und Ralf Blum; Harry Mysiak; Sabine und Josef Fischer, Backnang; Hans-Georg Eckstein, Backnang; Herbert Häussermann; Renate Blind; Ulrike Gall; Margarete und Walter Schmitt; Heinz Bley; Karin Katz, Althütte; Elke Bosch, Backnang; Arnold Zierot; Ulrike Ziebel; Gisela und Ernst Skarpil; Kurt Hornung; Lydia Oethinger; Heidemarie Wahlenmaier; Volker Mühlbach, Backnang; Ingrid und Dieter Ammer; Helga und Günter Brunner; Kurt Munz; Anneliese Hess; Helga Siefert; Gertrud und Martin Lutz; Anne Fischer, Allmersbach im Tal; Annelore und Hans-Jürgen Hübner; Andrea und Uwe Lange; Anita Keimer; Heiderose Traub, Backnang; Helga Rong; Gerlinde und Martin Ortloff; Hermann Müller, Allmersbach; Rosemarie Brandl; Hildegard und Erich Layher, Backnang; Waltraut Eckstein; Gisela und Dieter Epple; Rose Pawlik, Backnang; Irene Paulik; Edith Wiesenmaier; Karin und Gunter Schrempf, Althütte; Angela und Lothar Kern; Gerlinde und Günther Mergenthaler, Backnang; Ingeborg und Hans Huber; Christa und Karl Kukule; Karin und Andreas Pelz; Else Häussermann; Karma und Klaus Kirschke; Birgit und Hans-Peter Kammerer; Theres und Gerhard Dannwolf; Brigitte und Günther Maurer, Aspach; Bärbel und Hermann Lachenmaier, Backnang; Claudia und Roland Reber; Ingeborg Schiefer, Backnang; Edith Mack; Gertraude Bauch; Ida und Erich Hermann, Althütte; Waltraut Schreiber; Monica und Uwe Schneider; Ulrike und Horst Müller; R. + H. Raissle, Backnang; Marion und Karl-Heinz Herb; Edmund Prokschi; Hilde Enss; Helmut Krautter; Anneliese Lüthcke, Backnang; Christa Elser, Backnang; Inge und Peter Stoll; Sabine und Peter Lüthcke, Backnang; Elke Pfleghaar; Evelyn Frank; Carsten Garnica, Backnang; Gabriele und Rüdiger Ludwig; Irmtraud und Klaus Leube; Irene Munz; Susanne Bechtle, Kirchberg/Murr; Prof. Dr. Georg Sprenger, Backnang; Eberhard Brodt; Doris und Hans-R. Müller; Lore und Lothar Friederichs; Andrea und Ralf Seybold; Ralf Faust; Margarete und Lothar Knapp, Althütte; Silvia und Eckart Jost; Stangl, Fiechtner, Kübler; Hilde Bader; Eva und Fritz Scherer; Ursula und Nikolai Giesecke, Backnang; Geburtstagsgäste Uli Dietrich; Silvia und Hermann Ayasse; Cornelia und Heiner Janke, Backnang; Reiner Schick, Aspach; Helga Koelsch; Mechthild Groebner; Gabriele Weber; Daniela und Klaus-Dieter Veith; Barbara und Harald, Althütte; Karl Schäfer; Sonja und Ull Leidig, Allmersbach; Inge Kiefer; Sini und Werner Götz, Rielingshausen; Christa und Gustav Zeltwanger; Karin Schloffel; Erna und Gerhard Hinderer; Ursula Prendel; Irmgard und Hans Keller; Familie Moser; Albert Feucht; Heiderose und Rolf Schuster, Auenwald; Jürgen Maurer, Murrhardt; Heide und Jürgen Rzymann, Backnang.

Allen Spendern gilt ein herzliches Dankeschön.