Einbußen: Hilfe für Thermal- und Mineralbäder in Sicht

dpa/lsw Stuttgart. Für die durch die Corona-Pandemie existenzbedrohten Thermal- und Mineralbäder im Südwesten ist Hilfe in Sicht. Das auch für den Tourismus zuständige Justizministerium arbeitet gerade an einer Kabinettsvorlage für ein Hilfsprogramm. Mit 15 Millionen Euro sollen durch Corona verursachte Umsatzeinbußen von kommunalen Thermal- und Mineralbädern abgemildert werden, erläuterte ein Sprecher von Ressortchef Guido Wolf (CDU). „Die kommunalen Bäder sind bislang durchs Raster gefallen sind.“ Es sind 35 an der Zahl.

Einbußen: Hilfe für Thermal- und Mineralbäder in Sicht

Guido Wolf (CDU) spricht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Und die haben Unterstützung dringend nötig. Laut dem Heilbäderverband summieren sich die Einnahmeausfälle seit Krisenbeginn auf durchschnittlich 1,2 Millionen Euro pro Therme. Eigenbetriebe und Kommunen seien damit finanziell überfordert. Befürchtete Folgen: Insolvenzen, Schließung von Thermen, Unterversorgung bei Prävention und Schaden für den Tourismus. Gemessen an den Forderungen des Verbandes von mindestens 35 Millionen Euro reicht die geplante Landesförderung noch nicht aus.

Zuvor hatte die SPD-Landtagsfraktion zielgerichtete Programme für die gebeutelten Thermal- und Heilbäder verlangt. „Im Bäderland Nummer eins muss die Landesregierung diesen für Tourismus- und Gesundheitswesen unverzichtbaren Einrichtungen unter die Arme greifen“, sagte die Tourismus-Expertin Sabine Wölfle. Alles, was der Gesunderhaltung der Menschen in der Corona-Krise diene, sei zu unterstützen. Ein durch Baden gestärktes Immunsystem sei auch mit Blick auf die Pandemie sinnvoll. Hilfe brauchten auch die vier Staatsbäder im Land: Bad Mergentheim, Bad Wildbad, Baden-Baden und Badenweiler.

Auch die Regierungsfraktionen von Grünen und CDU hatten sich für eine Finanzspritze für die notleidenden Bäder eingesetzt. Für Grünen-Finanzexpertin Thekla Walker sind Thermal- und Mineralbäder ein wesentlicher Teil des attraktiven Tourismuslandes Baden-Württemberg. Schließungen müssten verhindert werden. Die CDU machte auch auf deren Bedeutung für die Naherholung vor allem auf dem Land aufmerksam.