„Eine Erfolgsgeschichte“: Günter nun Freiburger Rekordmann

Von Von Holger Schmidt und Matthias Jung, dpa

dpa/lsw Bielefeld. Mit nun 236 Bundesliga-Einsätzen hat Nationalspieler Christian Günter mit Ex-Profi Andreas Zeyer als Rekordspieler des SC Freiburg gleichgezogen. In Bielefeld reichte es dennoch nur zu einem 0:0, mehr ließ ein überragender Arminia-Profi an diesem Tag nicht zu.

„Eine Erfolgsgeschichte“: Günter nun Freiburger Rekordmann

Bielefelds Cedric Brunner (l) und Freiburgs Christian Günter kämpfen um den Ball. Foto: Friso Gentsch/dpa

Dass er gerade ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben hatte, war Christian Günter gar nicht bewusst. Entsprechend überrascht schaute der EM-Teilnehmer, als ihm nach dem 0:0 des Fußball-Bundesligisten bei Arminia Bielefeld zum Rekord gratuliert wurde. Mit nun 236 Erstliga-Einsätzen zog der 28-Jährige mit dem bisher alleinigen Rekordhalter des Sport-Clubs, Andreas Zeyer, gleich.

Aber eigentlich war es ja auch nur eine Frage der Zeit. Im Dezember 2012 hatte der Linksverteidiger - damals schon unter Trainer Christian Streich - sein Debüt gegeben. Seitdem ist der Schwarzwälder aus dem 50 Kilometer von Freiburg entfernten Tennenbronn Stammspieler. „Wenn mir das einer vorhergesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt“, sagte er am Samstag. „Ich bin hier groß geworden. Ich kenne hier alles in- und auswendig. Hier passt einfach alles zu mir. Die Bodenständigkeit, die harte Arbeit. Bis jetzt ist es eine Erfolgsgeschichte.“

Die ihn sogar in die Nationalmannschaft führte. Nach einem ersten Einsatz 2014 holte ihn der inzwischen von Hansi Flick abgelöste Bundestrainer Joachim Löw im Juni zurück. In der Vorbereitung kam Günter zweimal zum Einsatz, bei der Europameisterschaft aber nicht mehr. Trotzdem: Für seinen Coach Streich ist er „ein Sinnbild für andere Spieler, die nicht übermäßig talentiert sind, sondern sich vieles täglich erarbeiten“.

Aber auch Günter konnte in Bielefeld nicht für den ersten Bundesliga-Sieg der Freiburger auf der Alm sorgen. Nach zuvor vier Niederlagen gelang zumindest der erste Punkt. Zwar zeigten die Gäste beim Liga-Start eine gute Leistung, doch besonders ein Arminia-Profi stand ihnen im Weg: Torwart Stefan Ortega. Seine Mannschaft hätte in der ersten Halbzeit das Siegtor machen müssen, meinte SC-Trainer Christian Streich. Doch „leider hat Ortega überragend gehalten.“

Die Partie verlief ungefähr so, wie es Streich erwartet hatte: Ortega, der vor der Saison beim FC Bayern als zweiter Torwart hinter Nationalkeeper Manuel Neuer gehandelt worden war, glänzte nicht nur mit starken Paraden, sondern spielte auch lange Bälle nach vorne auf die großen Bielefelder Stürmer, die dann für Gefahr sorgten.

Für seine Mannschaft sei es daher ein „extrem schwieriges Spiel“ gewesen, erklärte Streich. Am nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) dürfte es kaum leichter werden. Dann kommt der Pokalsieger und Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund nach Freiburg.

© dpa-infocom, dpa:210815-99-848293/3