„Eine kleine Geste der Anerkennung“

20. Aspacher Bürgerempfang: Ehrungen für engagierte Bürger – Bürgermedaillen gehen an Klaus Hamann und den Nabu Aspach

Die Aspacher Ortsgruppe des Naturschutzbundes sowie Klaus Hamann vom Musikverein Bad Rietenau wurden am Donnerstagabend beim 20. Bürgerempfang mit der Bürgermedaille der Gemeinde Aspach ausgezeichnet. Auch Blutspender, Sportler und Musiker erhielten Ehrungen.

„Eine kleine Geste der Anerkennung“

Die volle Gemeindehalle zeugte vom Interesse der Aspacher am 20. Bürgerempfang. Fotos: T. Sellmaier

Von Silke Latzel

ASPACH. Welchen Stellenwert „ihre“ Gemeinde für sie hat, brachte Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff beim 20. Aspacher Bürgerempfang nicht nur durch ihre Rede zum Ausdruck, sondern auch durch ihre Kleidung. Selbstbewusst und augenzwinkernd trug sie ein T-Shirt mit der Aufschrift „London – Mailand – Paris – Aspach“. Welte-Hauffs Tochter hatte dasselbe Shirt in Schwarz an.

Der Bürgerabend in Aspach, er war ein Abend für die Bürger, das macht Welte-Hauff in ihrer Ansprache deutlich. „Ein Bürgerempfang, und mag er auch noch so toll sein, kann im Vergleich zu Ihrer Einsatzbereitschaft und der Freude, mit der Sie unseren Alltag schöner und besser machen, nur eine kleine Geste der Anerkennung sein. Er ist ein Zeichen der Dankbarkeit und ich freue mich, dass wir uns heute zum 20. Mal auf diesem Weg an Sie richten und sagen können: Danke für alles, was sie leisten,“ sagte sie in Richtung der ehrenamtlich Engagierten, die an diesem Abend ausgezeichnet wurden. Sie bat, den gemeinsamen Weg weiterzugehen, nicht nachzulassen in Tatendrang, Mut, Engagement und Stärke.

„Sie tragen dazu bei, dass Aspach eine lebenswerte Gemeinde ist“

„Ich weiß, dass es oftmals viel Kraft kostet, sich zu engagieren, denn es passiert leider manchmal, dass von Außenstehenden kaum erkannt wird, wie viel Zeit und Mühe Sie in Ihre Arbeit investieren.“ Die Erwartungshaltung vieler werde, wie eine Messlatte beim Stabhochsprung, immer höher gelegt, während der Umgangston der Menschen immer rauer werde. „Verlieren Sie nicht den Mut, weiterzumachen. Jeder Einzelne von Ihnen trägt mit seiner Arbeit und seinem Engagement dazu bei, dass unsere Welt ein kleines bisschen besser wird.“

Sie ließ das vergangene Jahr, ihr erstes als Bürgermeisterin, kurz Revue passieren, sprach unter anderem einige Veranstaltungen zur Vernetzung verschiedener Bürgergruppen an, die stattgefunden hatten, und wurde durchaus auch selbstkritisch: Man dürfe nicht alles Gegenwärtige oder Vergangene durch die rosarote Brille sehen, sondern müsse „selbstkritisch, kritikfähig und offen mit getroffenen Entscheidungen oder Planungen umgehen und diese durchaus auch hinterfragen“, sagte sie in Bezug auf das Hin und Her mit der Sanierung der Conrad-Weiser-Schule (wir berichteten).

Auch die Arbeit des Gemeinderats ließ sie nicht unerwähnt und lobte „die alten Hasen“ sowie die neuen Ratsmitglieder für ihre Arbeit. Gut sei es, durch den erhöhten Anteil der Frauen in den drei Fraktionen „anstehende Entscheidungen nicht nur durch männliche, sondern auch durch weibliche Augen zu betrachten“.

Dann war es an der Zeit, die Blutspender, Sportler und Musiker zu ehren (Berichte folgen) sowie die Bürgermedaille für besondere Leitungen im Ehrenamt zu verleihen. Ausgezeichnet wurde Klaus Hamann für sein Engagement im Musikverein Bad Rietenau, in dem er seit 1969 Musik macht und in leitenden Funktionen seit fast 30 Jahre aktiv ist. „Sie scheuen sich nicht vor Arbeit, packen immer mit an und sind der Letzte, der das Licht ausmacht“, so die Bürgermeisterin, und ergänzte: „Sie haben nicht nur die Geschicke des Vereins geleitet, sondern auch Ziele vorgeben und den Musikverein Bad Rietenau so zu einem Aushängeschild der Gemeinde gemacht.“ Doch nicht nur kulturell, sondern politisch engagiert zeigte sich Hamann: Zehn Jahre lang war er Gemeinderat, man konnte sich „auf seinen Rat in kulturellen und technischen Belangen verlassen“. Zudem habe er Aspach im Jugendmusikausschuss Backnang vertreten. Hamann stehe für vielfältiges, vorbildliches und konstruktives Engagement, schloss Welte-Hauff ihre Laudatio. Für den Geehrten gab es stehende Ovationen seiner Vereinskollegen, die den Abend musikalisch umrahmten.

Die zweite Medaille verlieh die Bürgermeisterin der Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu), die 1977 gegründet wurde, „und sich seitdem für den Arten- und Naturschutz bei uns einsetzen“. Die Arbeit gehe von der Schaffung und Pflege von Biotopen, dem Schutz von Amphibien und Steinkäuzen, der Anbringung von Nistkästen für Mehlschwalben und Mauersegler über die Gehölzpflege und Mistelaktionen bis hin zu Vortragsveranstaltungen und Exkursionen. „Die vielen wichtigen Arbeiten, die von ihnen erledigt werden, hätte die Gemeinde alleine gar nicht leisten können“, sagte Welte-Hauff lobend. Die Ehrenamtlichen sowie die erfolgreiche Jugendarbeit seien es, die den Verein so erfolgreich machen. „Um die Zukunft der Nabu-Gruppe Aspach ist mir nicht bange“, ergänzte sie.

„Sie alle stärken den Gemeinschaftssinn und tragen dazu bei, dass Aspach eine lebens- und liebenswerte Gemeinde ist“, schloss sie und bedankte sich noch einmal für den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen.