„Einhörner“-Spott: CDU-Generalsekretär schlägt zurück

dpa/lsw Stuttgart. CDU und FDP im Südwesten waren sich gegenseitig über lange Zeit Wunschpartner, wenn es um Koalitionen ging. Doch das Verhältnis der beiden Parteien ist angesichts fehlender gemeinsamer Machtperspektive kurz vor der Landtagswahl am 14. März deutlich abgekühlt. Nun hat CDU-Generalsekretär Manuel Hagel auf den jüngsten Spott von FDP-Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke reagiert und ihn als peinlich bezeichnet.

„Einhörner“-Spott: CDU-Generalsekretär schlägt zurück

Manuel Hagel, Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg,spricht. Foto: Marijan Murat/dpa-Pool/dpa/Archivbild

Dem „Mannheimer Morgen“ (Dienstag) hatte Rülke über Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann gesagt: „Wenn die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Kretschmann als Ministerpräsidenten behalten will und es am Ende in Baden-Württemberg mehr Einhörner gibt als Leute, die Frau Eisenmann als Ministerpräsidentin haben wollen, kann das der FDP nicht gleichgültig sein.“

Hagel entgegnete: „Wenn Handwerker und Mittelständler solche Umgangsformen pflegen würden wie Herr Rülke, läge unser Land längst in Trümmern.“ Die FDP müsse doch eigentlich genug Erfahrungen haben mit „vermeintlich kecken Sprüchen, die vollkommen nach hinten losgehen“. Der Generalsekretär setzte nach: „Ein solcher Fraktionschef sollte eigentlich jedem anständigen Freien Demokraten peinlich sein.“ Und: „Respektlos und ohne jeden Anstand – genau so disqualifiziert man sich für ein Regierungsamt.“

Die FDP schließt nach zehn Jahren in der Opposition ein Zusammengehen mit den Grünen nicht aus - sowohl Grün-Gelb als auch eine Ampel mit Grünen und SPD. Laut Umfragen dürfte es aber weder für Grün-Gelb noch für Schwarz-Gelb reichen. In dem Interview hatte Rülke zwar bekräftigt, es gebe mehr Anknüpfungspunkte zur CDU als zu der Ökopartei. „Deshalb sollten wir schauen, ob eine Deutschlandkoalition möglich ist.“ Allerdings hat die SPD schon signalisiert, dass ihre Basis eine Koalition mit CDU und FDP voraussichtlich ablehnen würde.

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