Einsatz von Erntehelfern soll länger gesichert werden

dpa Berlin. Auf vielen Feldern sind weiter wichtige Arbeiten zu erledigen. Doch eine Sonderlösung für Erntehelfer läuft in der nächsten Woche aus. Es soll aber eine Anschlussregelung kommen - wieder mit Corona-Auflagen.

Einsatz von Erntehelfern soll länger gesichert werden

Erntehelfer stechen Spargelstangen auf einem Feld. Foto: Peter Steffen/dpa

Landwirte in Deutschland können über das Frühjahr hinaus ausländische Saisonkräfte einsetzen - aber mit weiteren Schutzvorgaben wegen der Corona-Pandemie.

Das sieht ein Konzept vor, das Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) an diesem Mittwoch im Kabinett vorstellen will. Es soll die weitere Beschäftigung dringend benötigter Erntehelfer in den nächsten Monaten absichern.

Denn am kommenden Montag läuft eine Sonderregelung aus, die trotz allgemeiner Corona-Beschränkungen an den Grenzen die Einreise von bis zu 80.000 Saisonkräften per Flugzeug ermöglichte. Die Bundesregierung hatte bereits signalisiert, dass es eine Folgeregelung dafür geben soll.

Ab kommendem Dienstag (16. Juni) sollen Saisonkräfte aus EU-Staaten auf dem Landweg und per Flugzeug „ohne die bisherigen Beschränkungen nach Deutschland einreisen“ können, heißt es in dem Konzeptpapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Dies gilt auch für Kräfte aus den assoziierten Schengen-Staaten wie der Schweiz. Die Regelungen sollen nun bis zum Jahresende gelten. Zuerst berichtete das Nachrichtenportal „The Pioneer“ (Mittwoch) darüber.

Zum Schutz vor Corona-Infektionen soll der Grundsatz „Zusammen arbeiten, zusammen wohnen“ gelten. Saisonkräfte sollen von Anfang an in feste Teams eingeteilt werden. „Im Falle einer Erkrankung ist das gesamte Team sofort zu isolieren“, heißt es im Papier.

Arbeitgeber müssten sicherstellen, dass Beschäftigte untereinander so wenig wie möglich in Kontakt kommen und Abstände von mindestens 1,50 Metern eingehalten werden könnten. Werden in Unterkünften Sanitärräume oder Küchen gemeinsam genutzt, sollen Kontakte der Teams untereinander vermieden werden - etwa durch unterschiedliche Nutzungszeiten.

Die Bundesregierung hatte Anfang April wegen drohender Engpässe auf den Feldern die Einreise von insgesamt bis zu 80.000 Saisonkräften im April und Mai per Flugzeug erlaubt. Das Kontingent wurde aber nicht ausgeschöpft - bis 3. Juni kamen 38.967 Saisonkräfte. Damit verbunden sind Vorgaben zum Gesundheitsschutz wie Quarantäneregeln, Abstand, eine verringerte Belegung von Unterkünften und das Arbeiten in festen Gruppen. Klöckner mahnte eine strikte Einhaltung der Vorgaben an. Auf den Feldern stehen nun zum Beispiel der Beginn der Kirschenernte und andere wichtige Arbeiten etwa beim Apfelanbau an.