Die verstärkten Grenzkontrollen in Baden-Württemberg führen zu mehr Festnahmen. Die Einzelheiten.
Einsatzkräfte nehmen hunderte Schleuser an Grenzen fest (Symbolbild).
Von red/dpa/lsw
Seit Einführung der verstärkten Kontrollen an den Grenzen haben Einsatzkräfte eine große Zahl an Schleusern in Baden-Württemberg festgenommen. Vom 16. September 2024 bis 30. September 2025 waren das nach Auskunft der Bundespolizei insgesamt 213.
An der Schweizer Landgrenze wurden 102 Schleuser festgenommen, an der französischen 111 - bundesweit waren es insgesamt 1.653. Schleuser pressen Geflüchteten oft hohe Summen ab und bringen sie teils unter menschenunwürdigen Bedingungen nach Deutschland.
Die Zahl der unerlaubten Einreisen und der Menschen, die an der Grenze zurückgewiesen wurden, geht nach den massiven Anstiegen über die vergangenen Jahre zurück.
Zuständig dafür ist die Bundespolizei
An der Grenze zur Schweiz wurde der Höchststand der unerlaubten Einreisen im Jahr 2023 mit 16.370 erreicht. Seither geht die Zahl nach und nach zurück. An der Grenze zu Frankreich wurde der Höchststand der unerlaubten Einreisen im vergangenen Jahr mit 5.466 erreicht. In diesem Jahr lag die Zahl bis Ende September bei 5.436.
In Baden-Württemberg wird die Grenze zur Schweiz bereits seit Herbst 2023 und die zu Frankreich seit einem Jahr stärker überwacht. Zuständig dafür ist die Bundespolizei.
Kehls Oberbürgermeister Wolfram Britz und seine Straßburger Amtskollegin Jeanne Barseghian hatten sich allerdings bei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über die verstärkten Kontrollen beschwert. Sie beeinträchtigten das Leben in dem deutsch-französischen Ballungsraum erheblich, so ihre Kritik.
Die seit dem 8. Mai verstärkten Kontrollen machten sich auch wirtschaftlich bemerkbar, berichteten die Stadtoberhäupter. Der Kehler Einzelhandel habe weniger Kundinnen und Kunden aus der benachbarten Region Straßburg. Unternehmen in der baden-württembergischen Grenzregion seien auf Fachkräfte aus dem benachbarten Elsass angewiesen.