Engpässe beim Umtausch von Führerscheinen

dpa/lsw Stuttgart. Fälschungssicher und einheitlich soll er sein, der neue Führerschein in der Europäischen Union. Doch die Umstellung in Baden-Württemberg läuft nur schleppend an.

Engpässe beim Umtausch von Führerscheinen

Ein „rosa Führerschein“ liegt auf einem Portemonnaie. Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild

Zahlreiche Autofahrer im Südwesten werden Probleme beim Umtausch ihres Führerscheins bekommen. Die ersten Fahrer müssen den Papierschein eigentlich bis Mitte Januar gegen einen Führerschein im Kartenformat eintauschen. Doch die Behörden werden nicht alle Antrage rechtzeitig abarbeiten können, befürchtet der Landkreistag. In der Pandemie gebe es einerseits weniger Termine bei den Führerscheinstellen, andererseits würden die Menschen sie zögerlicher annehmen.

Bis zum 19. Januar 2022 müssen die Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958 ihren Papierführerschein umtauschen. Nach und nach sollen alle Jahrgänge den neuen Führerschein erhalten. Bis 2033 soll es in der Europäischen Union nur noch ein Format geben, um Fälschungen möglichst zu vermeiden.

Wie viele Scheine im Südwesten umgetauscht werden müssen, ist dem Verkehrsministerium nach eigenen Angaben nicht bekannt. Die Führerscheine seien nicht zentral erfasst und ausgestellt worden, sondern über die jeweiligen lokalen Behörden.

Der Bodenseelandkreis hat etwa 11 400 Papierscheine ausgestellt, die vom ersten Stichtag betroffen sind. Bisher sind nach Angaben des Landkreises davon rund 3000 eingetauscht worden. Zuletzt seien 900 Anträge pro Monat eingegangen. Die Behörde stelle sich auf eine steigende Belastung zum Jahreswechsel ein.

Bis der neue Schein nach der Antragsstellung abgeholt werden kann, vergehen im Landkreis Calw nach Angaben des Landratsamts etwa zwei bis zehn Wochen. „Wenn jemand erst kurz vor Weihnachten kommt, könnte es natürlich knapp werden“, sagte eine Sprecherin. In Stuttgart könnten in der Führerscheinstelle bereits jetzt keine zeitnahen Termine mehr zugesagt werden, teilte das Amt für öffentliche Ordnung mit. Auch im Bürgerbüro gebe es Engpässe.

Wer nach dem Stichtag noch mit dem alten Schein fährt, riskiert nach Angaben aus Stuttgart eine Ordnungswidrigkeit und ein Verwarnungsgeld von 10 Euro.

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