Erdwärme nutzen? Badenova darf bei Freiburg prüfen

dpa/lsw Freiburg. Der Energiedienstleister Badenova darf ausloten, ob im Freiburger Umland in größerem Stil Erdwärme genutzt werden kann. Eine entsprechende Erlaubnis sei der Badenova-Tochter Wärmeplus erteilt worden, teilte das Regierungspräsidium Freiburg am Donnerstag mit. Das Gebiet, das sich das Unternehmen damit für seine Erkundungen gesichert hat, erstreckt sich zwischen Freiburg, Breisach und Müllheim.

Die nun erteilte sogenannte Aufsuchungserlaubnis schütze das Unternehmen vor Konkurrenz, sagte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums - denn allein Badenova habe jetzt in dem Gebiet das Recht, in Sachen Tiefengeothermie Nachforschungen anzustellen. Bohrungen seien aber noch länger kein Thema und müssten gesondert beantragt werden.

Badenova hatte den Antrag im November vergangenen Jahres gestellt und damals erklärt, der Oberrheingraben bringe besonders vielversprechende Voraussetzungen für die Gewinnung von Erdwärme durch Tiefengeothermie mit. Im Vergleich zu anderen Gegenden herrschten hier in gleicher Tiefe höhere Temperaturen. Baden-Württembergs Landesregierung unterstützt den Ausbau der Tiefengeothermie im Zuge der Energiewende.

Das Wort Geothermie weckt in Baden jedoch schlechte Erinnerungen. In Staufen - in unmittelbarer Nähe zu dem Gebiet, das Badenova nun erkunden darf - sind nach einer missglückten Bohrung im Jahr 2007 im historischen Ortskern etwa 270 Gebäude beschädigt worden. Allerdings handelte es sich hierbei nicht um Tiefengeothermie, von der man laut Badenova ab einer Tiefe von 400 Metern spricht, sondern um oberflächennahe Geothermie. Dabei kommen etwa Erdwärmekollektoren, Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen oder Energiepfähle zur Anwendung.

© dpa-infocom, dpa:210422-99-306341/3