Trotz Erlaubnis: Viele Freizeitangebote machen später auf

dpa/lsw Stuttgart. Endlich wieder in den Zoo und ins Museum! Viele Menschen sehnen sich in der Corona-Zeit nach Freizeitangeboten - und müssen sich oft noch gedulden. Denn viele Einrichtungen öffnen doch erst später.

Eigentlich ist eine Wiedereröffnung schon ab Mittwoch erlaubt - viele Freizeiteinrichtungen im Südwesten kehren aber erst später aus der Corona-Zwangspause zurück. Fast alle staatlichen Museen sowie die Wilhelma machen erst kommende Woche wieder auf. Mancherorts gibt es außerdem Besucherbeschränkungen oder eine Maskenpflicht.

Die am Samstag geänderte Corona-Verordnung des Landes erlaubt eigentlich die Wiedereröffnung von Spielplätzen, Gedenkstätten, Museen, Ausstellungen, Zoos und Tierparks schon ab Mittwoch. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte jedoch, man müsse sicherstellen, dass es nirgendwo einen zu großen Andrang gebe. „Deshalb bitten wir um Verständnis, dass nicht alle Einrichtungen sofort voll durchstarten können“.

Die Wilhelma empfängt laut dem Ministerium erst am 11. Mai eine beschränkte Anzahl an Besuchern. In zwei Zeitfenstern pro Tag dürfen jeweils 2000 Menschen mit Mundschutz in den Zoo. Kinder unter 6 Jahren müssen keinen Mundschutz tragen. Der Karlsruher Zoo soll dagegen von „Tag Eins“ an offen sein. „Wir setzen alles daran, dass wir am Mittwoch wieder aufmachen können“, sagte Direktor Matthias Reinschmidt. Die Tierhäuser sollen zwar zunächst noch geschlossen bleiben. Die allermeisten Tiere seien aber auch von außen zu sehen. Auch eine Sprecherin des Tiergartens Heidelberg sagte, man plane, schon an diesem Mittwoch (6.5.) aufzumachen.

Die staatlichen Schlösser und Gärten öffnen laut Finanzministerium ihre Pforten ab Mittwoch nur stufenweise: Der Karlsruher Schlossgarten ist wegen seiner Bedeutung für Fuß- und Radverkehr bereits seit Montag wieder geöffnet - um abendliche Treffen zu vermeiden aber vorerst nur bis 19.00 Uhr. Das Blühende Barock in Ludwigsburg eröffnet am Mittwoch. Am Donnerstag folgen Außen- und Parkanlagen der Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten. Mit einer Besucherbeschränkung machen die Schlossgärten Weikersheim (400 Personen) und Schwetzingen (800 Personen) wieder auf. Die Innenräume der Monumente sind erst ab dem 12. Mai wieder offen.

Auch fast alle staatlichen Museen im Südwesten werden erst kommende Woche öffnen. Das teilte das Kunstministerium am Montag mit. Für Besucher und Beschäftigte der staatlichen Museen wird es demnach eine Maskenpflicht geben. Die Museen müssten die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln gewährleisten können, teilte das Ministerium mit. Um das sicherzustellen und das notwendige Aufsichtspersonal engagieren zu können, öffnen demnach fast alle staatlichen Museen erst in der Woche vom 11. Mai an.

Der Vizepräsident des Museumsverbands Baden-Württemberg, Christian Glass, sagte, die Öffnung der Museen werde meist nicht ab „Tag Eins“ erfolgen. Der Verband ist ein freiwilliger Zusammenschluss der Museen im Land. Einzelne Museen wollen demnach aber schon am Mittwoch öffnen. Er gehe davon aus, dass innerhalb der nächsten zehn Tage alle wieder aufmachen würden, sagte Glass am Montag.

Etwa die renommierten Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim öffnen laut der Stadt voraussichtlich erst am Dienstag, 12. Mai. An dem Tag geht es auch im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe los, wie Direktor Eckart Köhne sagte. Das Museum werde die Höchstzahl der Besucher begrenzen. „Wir öffnen nicht alles zum Start“, sagte Köhne. Aber: „Es soll ein besonderes Programm geben“. Auch im Karlsruher Naturkundemuseum startet am 12. Mai der Betrieb. Einen Tag später ist das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) dabei.

Glass vom Museumsverband erklärte, die Museen hätten unterschiedliche Vorlaufzeiten für den Neustart nach der Pause. Einige seien auf Fremdfirmen angewiesen, die etwa den Sicherheitsdienst stellen, sagte er. Über dieses Personal könne man nicht so einfach verfügen.