Zugunglück in Riedlingen

Erdrutsch war laut Polizei die Ursache

Bei Riedlingen in Baden-Württemberg kommt es zu einem Unfall mit einem Regionalexpress. Mindestens drei Menschen sterben. Nun steht die Ursache fest.

Erdrutsch war laut Polizei die Ursache

Mindestens drei Menschen sind bei dem Zugunglück ums Leben gekommen.

Von jbr/dpa/lsw

Das tödliche Zugunglück im Südosten Baden-Württembergs ist nach ersten Ermittlungen der Polizei vermutlich durch Starkregen ausgelöst worden. „Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte“, teilten die Ermittler mit.

Wrackteile und die Überreste von Sitzen lassen am Unglücksort erahnen, was hier passiert sein muss: Ein Regionalzug ist im Südosten Baden-Württembergs entgleist. Die Waggons sind teils ineinander gerutscht, liegen in der Böschung. „Man sieht auch in der Botanik drumherum, dass da sehr große Kräfte am Werk waren“, sagt Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Regionalexpress mit ungefähr Tempo 80 unterwegs war.

Nahe Riedlingen im Landkreis Biberach war am Sonntagabend ein Regionalzug entgleist, der auf dem Weg von Sigmaringen nach Ulm war. Dabei kamen nach Angaben der Polizei drei Menschen ums Leben. Darunter sind laut der Kreisbrandmeisterin des Landkreises Biberach der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn. 

Insgesamt wurden demnach rund 50 Menschen verletzt, die meisten davon leicht. 25 Menschen seien schwer verletzt worden. In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut einem Sprecher der Bundespolizei rund 100 Menschen. 

Bahnchef Richard Lutz kündigte an, am Montag nach Riedlingen zu kommen. Er wolle sich ein Bild von der Lage machen und den Einsatzkräften persönlich danken. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wollten an die Unfallstelle kommen.

Starke Regenfälle in der Region mit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können. In der Nacht war es laut einem Reporter vor Ort bewölkt, aber vorerst trocken. Am frühen Morgen regnete es wieder.

Wie lange die Bahnstrecke noch gesperrt bleibt, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. Am Montag sollten laut Bahn Ersatzbusse die Fahrgäste in dem Bereich transportieren.

Erdrutsch war laut Polizei die Ursache

Die Waggons sind teils ineinander gerutscht, liegen in der Böschung.

Erdrutsch war laut Polizei die Ursache

Der Zug war in Riedlingen im Landkreis Biberach am Sonntagabend entgleist.

Erdrutsch war laut Polizei die Ursache

Der Regionalzug war auf dem Weg von Sigmaringen nach Ulm.

Erdrutsch war laut Polizei die Ursache

Insgesamt wurden rund 50 Menschen verletzt.