Inzidenz eine Woche lang gestiegen - nun bei 6,5

dpa Berlin. Die Delta-Variante des Coronavirus hat in mehreren anderen Ländern zu massiven Anstiegen der Infektionszahlen geführt. Wie entwickelt sich die Lage in Deutschland?

Inzidenz eine Woche lang gestiegen - nun bei 6,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt aktuell wieder an. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Seit einer Woche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Dienstagmorgen lag sie bei 6,5.

Genau eine Woche zuvor betrug der Wert von Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 646 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.06 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte das RKI 440 Ansteckungen gemeldet.

Dass die Fallzahlen leider seit einigen Tagen wieder ansteigen, sei zu erwarten gewesen, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am RKI in Berlin. Mit Delta dominiere eine Variante, die noch ansteckender sei als die bisher vorherrschende Mutante Alpha. Delta habe sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung rasch verbreitet. „Das Virus macht keine Pause. Es gönnt auch uns keine Pause“, sagte Wieler.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Die Inzidenz sei natürlich wichtig, aber durch das Impfen verändere sich die Möglichkeit, auch höhere Inzidenzen zu bewältigen, ohne dass das Gesundheitssystem überlastet werde, sagte Merkel am Dienstag. Sie verwies aber zugleich auf die Gefahr, dass sich durch hohe Fallzahlen neue Virusvarianten entwickeln könnten, gegen die Impfstoffe womöglich weniger wirken.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 26 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 31 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.737.135 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.635.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.259.

Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lag nach RKI-Daten vom Dienstag bei 1,11 und befand sich damit seit mehr als einer Woche über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert lag zuvor rund zwei Monate lang deutlich unter 1.

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