EU-Binnenmarkt beschert Bürgern Einkommensplus

Deutschland profitiert im EU-Vergleich am meisten

Gütersloh (dpa). Der EU-Binnenmarkt wirkt sich einer Studie zufolge positiv auf das Einkommen der europäischen Bürger aus: Der größte Wirtschaftsraum der Welt steigere das Einkommen in Deutschland pro Kopf und Jahr um geschätzte 1046 Euro, für die EU-Bürger insgesamt seien es im Durchschnitt statistisch rund 840 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung.

Dabei fallen die in allen 28 EU-Staaten untersuchten Auswirkungen regional unterschiedlich aus. „Nicht jeder profitiert gleichermaßen, aber alle gewinnen“, sagte Stiftungsvorstand Aart de Geus. Die Autoren gehen davon aus, dass insgesamt EU-weit rund 420 Milliarden Euro Einkommenszuwächse jährlich durch den 1993 eingeführten Binnenmarkt erzielt werden. Auf Deutschland entfalle das größte Plus – zusammengerechnet etwa 86 Milliarden Euro. Grundsätzlich gehörten vor allem Länder und Regionen mit hoher Exportorientierung und starker Industrie zu den Gewinnern.

Auf Bundesländerebene erzielt Nordrhein-Westfalen mit 18,6 Milliarden Euro - rechnerisch pro Person jährlich 1042 Euro - die höchsten Einkommenszuwächse. Baden-Württemberg bringt der EU-Binnenmarkt fast 13,2 Milliarden Euro (1211 Euro), schätzt die Studie.