Evonik baut Kapazitäten für Pharmawirkstoffe aus

dpa Essen/Frankfurt. Der Spezialchemiekonzern Evonik baut in der Corona-Krise seine Kapazitäten für Pharmawirkstoffe in Deutschland aus. Das Unternehmen investiere 25 Millionen Euro in die Standorte im hessischen Hanau und Dossenheim nahe Heidelberg, teilte Evonik am Dienstag in Essen mit. Damit reagiere man auf die steigende Nachfrage der Pharmaindustrie nach in Europa hergestellten Wirkstoffen und Zwischenprodukten.

Evonik baut Kapazitäten für Pharmawirkstoffe aus

Flaggen wehen vor der Zentrale des Spezialchemiekonzerns Evonik. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

Die Erweiterung der Standorte sei langfristig angelegt und solle vor 2024 abgeschlossen werden. Die erste Phase mit einer Investition von 25 Millionen Euro laufe bis Mitte kommenden Jahres. „Die COVID-19-Pandemie hat vielen Unternehmen in der Pharmaindustrie vor Augen geführt, wie wichtig es ist, auf europäische Produktionsstandorte zurückgreifen zu können, die schnell und sicher lebensrettende Wirkstoffe herstellen und an regionale Märkte liefern“, sagte Evonik-Manager Thomas Riermeier. Mithilfe des Ausbaus könne man auch komplexe Kundenprojekte, etwa bei Krebsmedikamenten und antiviralen Mitteln, unterstützen.

In der Corona-Krise waren zuletzt die Rufe nach einer stärkeren Produktion von Arzneiwirkstoffen in Europa lauter geworden. So forderte die Gewerkschaft IG BCE, die Abhängigkeit deutscher Pharmaunternehmen von Wirkstoff-Produzenten in Asien müsse sinken.