Ex-Ermittler schreibt Buch über Sexualmord in Endingen

dpa/lsw Endingen. Knapp dreieinhalb Jahre nach dem Sexualmord an einer 27 Jahre alten Joggerin in Endingen bei Freiburg veröffentlicht einer der damaligen Ermittler seine Erinnerungen in einem Buch. Es erkläre die Polizeiarbeit und schildere die Ermittlungen in dem ungewöhnlichen Mordfall, sagte der Buchautor und frühere Kriminalhauptkommissar Walter Roth. Ziel sei es, Hintergründe zu erläutern und Einblicke in polizeiliche Ermittlungen zu geben. Täter und Opfer stünden bewusst nicht im Mittelpunkt.

Ex-Ermittler schreibt Buch über Sexualmord in Endingen

Der ehemalige Polizeipressesprecher Walter Roth steht vor einer Wand. Foto: Patrick Seeger/dpa

Die Polizei hatte im Juni 2017 in Endingen einen damals 40 Jahre alten Lastwagenfahrer aus Rumänien festgenommen. Er gab zu, am 6. November 2016 in einem Wald in den Weinbergen von Endingen eine 27 Jahre alte Frau vergewaltigt und getötet zu haben. Sie war an dem Sonntagmittag alleine joggen, als sie Opfer des Verbrechens wurde.

Der Mann ist laut Polizei ein mutmaßlicher Doppelmörder. Ihm wird auch der Mord an einer französischen Austauschstudentin im Januar 2014 in Kufstein (Österreich) zur Last gelegt. An beiden Tatorten waren Spuren von ihm gefunden worden, beide Taten ähneln sich. Die 20-Jährige aus Lyon war am Ufer des Flusses Inn mit einer Eisenstange erschlagen worden. Die Tat konnte lange nicht aufgeklärt werden.

Das Landgericht Freiburg verurteilte den Mann im Dezember 2017 wegen Mordes und besonders schwerer Vergewaltigung zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Der Prozess um die Tat in Österreich findet der vor dem Landesgericht Innsbruck nach Angaben eines Gerichtssprechers voraussichtlich am 9. Juni statt.

Das Buch mit dem Titel „SOKO Erle - Der Mordfall Carolin G.“ ist erschienen im Verlag Hansanord.