Ex-General: Truppenreduzierung wäre „Geschenk für den Kreml“

dpa Wiesbaden. Der frühere Befehlshaber der US-Truppen in Europa, Ben Hodges, hat die mögliche Reduzierung von US-Truppen in Deutschland als „Geschenk für den Kreml“ und innenpolitisches Manöver vor der US-Präsidentenwahl Anfang November bezeichnet. Obwohl Russland sein Verhalten nicht geändert habe, wolle die US-Regierung unter Präsident Donald Trump wohl Soldaten abziehen, sagte der pensionierte Dreisterne-General der Deutschen Presse-Agentur.

Ex-General: Truppenreduzierung wäre „Geschenk für den Kreml“

Der damalige kommandierende General der US Army in Europa, Generalleutnant Frederick Ben Hodges. Foto: Nicolas Armer/dpa

„Offensichtlich ist das nicht das Resultat strategischer Analysen, sondern hundertprozentig ein politisches Kalkül, das wahrscheinlich auf manche US-Wähler abzielt“, meinte der 62-Jährige, der von 2014 bis 2017 Kommandeur aller US-Landstreitkräfte in Europa war. Eine Reduzierung wäre eine Schwächung der USA und der gesamten Nato.

Hodges warnte Deutschland gleichzeitig vor übertriebenen Hoffnungen bei einem möglichen Wechsel im Weißen Haus nach der US-Präsidentenwahl am 3. November. „Deutschlands strategisches Denken sollte nicht darauf ausgelegt sein, wer gerade US-Präsident ist“, sagte der heutige Experte der Washingtoner Denkfabrik Center for European Policy Analysis (CEPA). Auch unter einem anderen US-Präsidenten würden die neue Administration und die Menschen in den USA erwarten, dass Deutschland seinen Verpflichtungen nachkomme.