Konflikt im Sudan

Ärzte: 1.500 Zivilisten in drei Tagen in Al-Faschir getötet

Der Kampf zwischen der Miliz RSF und der Armee um die Kontrolle der sudanesischen Großstadt Al-Faschir endet für viele Zivilisten tödlich. Hunderte sollen auf der Flucht erschossen worden sein.

Ärzte: 1.500 Zivilisten in drei Tagen in Al-Faschir getötet

Viele Zivilisten sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation auf der Flucht getötet worden. (Archivbild)

Von dpa

Khartum - Die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) hat nach Angaben des Sudanesischen Ärztenetzwerks innerhalb von drei Tagen mindestens 1.500 unbewaffnete Zivilisten in der Stadt Al-Faschir in der Region Darfur getötet. Die RSF hatte am Wochenende die Kontrolle über die stark umkämpfte Stadt gewonnen. Die Zivilisten seien getötet worden, als sie versuchten, aus Al-Faschir zu fliehen, teilte das Ärztenetzwerk mit. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.

Die Gruppe wirft der Miliz einen Genozid gegen die nicht-arabische Bevölkerung vor. Genozid ist die gezielte und systematische Verfolgung von Bevölkerungsgruppen, die sich durch Sprache, Religion und Tradition von anderen unterscheiden - mit dem Ziel, diese Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören.

In dem ostafrikanischen Land am Horn Afrikas herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die RSF kommandiert. In der westlichen Region Darfur ist der Konflikt maßgeblich von ethnischen Faktoren geprägt, die eng mit Fragen von Landrechten, Ressourcenverteilung und politischer Marginalisierung verwoben sind. Dabei geht es vor allem um Konkurrenz um Land und Wasser zwischen traditionell nomadischen, arabischen Volksgruppen und sesshaften, nicht-arabischen Gruppen. Die RSF ist eine Nachfolgeorganisation arabischer Milizen und geht Berichten von UN-Vertretern zufolge gezielt gegen den nicht-arabischen Teil der Bevölkerung vor.

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