Faires Miteinander und gute Gespräche

Bürgermeisterwahl Aspach: Vor der morgigen Wahl ziehen die Kandidaten Bilanz – Kontakt zu den Bürgern gesucht

Morgen ist es so weit: Die Aspacher Bürger wählen ihren neuen Bürgermeister – oder ihre neue Bürgermeisterin. Die BKZ hat die drei verbliebenen Kandidaten, Sabine Welte-Hauff, Udo Wruck und Wolfgang Schopf, gefragt, ob sie mit dem Wahlkampf zufrieden sind.

Faires Miteinander und gute Gespräche

Wolfgang Schopf. Foto: A. Becher

Von Silke Latzel

ASPACH. Ob auf der Straße, bei großen Veranstaltungen vor viel Publikum oder auch online: Die Kandidaten, die seit Wochen um das Amt des Aspacher Bürgermeisters kämpfen, haben sich ins Zeug gelegt. Zumindest einige. Denn bei der offiziellen Kandidatenvorstellung wurden aus vieren plötzlich drei. Dauerkandidatin Fridi Miller zog ihre Kandidatur formal zurück – und wurde dafür vom Publikum in der Aspacher Gemeindehalle beklatscht. Auf dem Wahlzettel wird sie trotzdem stehen.

Sabine Welte-Hauff war die Erste, die ihre Bewerbung abgegeben hatte. Die Bauamtsleiterin arbeitet seit 27 Jahren bei der Gemeinde und kennt sich rund um die Verwaltung hervorragend aus. Mit diesem Wissen trumpfte sie im Wahlkampf auf – sowohl bei der offiziellen Vorstellung der Kandidaten als auch beim Wahlpodium der BKZ und auf der Straße. Sie suchte bewusst das Gespräch in den Weilern und direkt bei den Bürgern, will auch in Zukunft zu ihnen gehen. „Sie trägt das Herz am richtigen Fleck“, hört man in der Gemeinde. Ihre Chancen abschätzen könne sie nicht, so die einzige Frau in der Runde der Kandidaten. „Ich habe gute Signale bekommen und tolle Gespräche geführt. Aber der Sonntag allein entscheidet, wo die Reise hingeht.“ Ihren Wahlkampf würde sie jederzeit wieder so führen, sagt sie. „Ich habe meine Person vorgestellt, meine Pläne, Ideen und Vorstellungen dargelegt und hoffe, dass das bei den Bürgern auch angekommen ist.“ Auch kritische Fragen habe sie gerne beantwortet. „Ich habe das Gefühl, dass ich mich mit allen Kräften eingebracht und auch etwaige Bedenken ausgeräumt habe. Jetzt liegt es in den Händen der Aspacher, wohin es in dieser lebens- und liebenswerten Gemeinde geht.“ Auch den Umgang unter den Bewerbern lobt die Bauamtsleiterin: „Alles war immer fair. Es gehört sich einfach, respektvoll miteinander umzugehen.“ Bis heute Abend will sie Wahlkampf betreiben, danach zur Ruhe kommen. „Langsam bin ich gespannt und ein bisschen nervös. Und am Sonntagabend werde ich natürlich im Rathaus sein.“

Udo Wruck war nach den beiden Frauen der Dritte, der seine Bewerbung abgegeben hatte. Der Quereinsteiger beschäftigt sich laut eigener Aussage seit zwei Jahren stärker mit der Kommunalpolitik in Aspach. Klassischen Wahlkampf hat er nicht betrieben, seine Kandidatur war nicht von langer Hand geplant. Deshalb war er bei der Podiumsdiskussion der BKZ auch nicht anzutreffen. „Es tut mir im Nachhinein sehr leid, dass ich nicht dabei war, ich wurde von vielen Bürgern darauf angesprochen. Nur ist es so: Meine Frau ist Krankenschwester und muss immer schon zu Beginn des Jahres ihren ganzen Urlaub eintragen und da hatte ich noch nicht im Entferntesten daran gedacht, zu kandidieren. Und dann war eben einfach schon der Urlaub geplant.“ Mit seinem Wahlkampf sei er trotzdem zufrieden. „Es war eine tolle Erfahrung, die mir keiner mehr nehmen kann. Wichtig war mir, die Bevölkerung für die Wahl und die Politik im Ort zu interessieren und das habe ich, glaub ich, auch geschafft. Das ist allen Kandidaten gemeinsam gelungen.“ Auch Wruck lobt das Miteinander unter den Kandidaten: „Wir haben nicht gegeneinander gekämpft, sondern sind in einer Reihe gestanden, weil alle das Beste für die Gemeinde wollen.“ Morgen Abend komme er auf jeden Fall ins Rathaus.

Wolfgang Schopf ist der Überraschungskandidat dieser Wahl. Erst kurz vor Bewerbungsschluss gab der SPD-Gemeinderat seine Unterlagen ab – auch aus Mangel an einem sozialdemokratischen Kandidaten, den er im ganzen Land gesucht hat. Nicht nur mit seiner Kandidatur, sondern auch mit Witz, Humor und Sachkenntnis überraschte Schopf die Aspacher Bürger bei den Wahlkampfveranstaltungen. Vor allem, dass er bei allen Themen ohne Umschweife auf den Punkt kam, empfanden viele Bürger als positiv. „Ich bin voller Zuversicht für den Sonntag“, so Schopf und ergänzt: „Ich gehe davon aus, dass es eine Nachwahl geben wird, weil keiner der Kandidaten auf Anhieb über 50 Prozent bekommen wird.“ Im Wahlkampf habe er alles gegeben, will auch noch bis kurz vor Schluss aktiv sein. „Man kann natürlich immer noch mehr machen“, aber er habe das Gefühl, die Leute mit dem erreicht zu haben, was ihm wichtig ist. Morgen wird Schopf in den Gottesdienst gehen und gegen 17 Uhr ins Rathaus – gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Gemeinderatsfraktion und dem Ortsverein der SPD. Übrigens: Sollte Schopf gewählt werden, darf der 61-Jährige die volle Amtsperiode Bürgermeister sein. Das bestätigte der Gemeindetag Baden-Württemberg auf Anfrage. Erst mit 73 Jahren ist Schluss mit Schultes.

Faires Miteinander und gute Gespräche

Udo Wruck. Foto: A. Becher

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Sabine Welte-Hauff. Foto: E. Layher