Fangen, kastrieren, füttern

Katzenhilfe Gaildorf ist das ganze Jahr über gefragt – Eines der Probleme sind ausgesetzte Tiere

Fangen, kastrieren, füttern

Diese Katze hat ein gutes Zuhause. Doch es gibt viele Tiere, um die sich die Katzenhilfe Gaildorf kümmern muss. Foto: J. Fiedler

GAILDORF (rd). Die Arbeit der Katzenhilfe Gaildorf nimmt kein Ende: Nachdem im Frühjahr 42 Katzen auf einem Bauernhof kastriert worden waren, ging es nonstop weiter, so die Organisation. „Mama mit Kitten gesichtet“, hieß es im Sommer immer wieder. Die Initiative war so ziemlich überall im Einsatz. Die Katzenmamas wurden kastriert, die Kleinen ins Schwäbisch Haller Tierheim zur Vermittlung gebracht. Die ganz scheuen und wilden Kitten, die noch keinen großen Kontakt zu den Menschen hatten, werden mit einem halben Jahr eingefangen und kastriert.

Da die Katzenhilfe Gaildorf auch für den Tierschutzverein Schwäbisch Hall unterwegs ist, war das Katzenhaus irgendwann übervoll. Nach und nach wurden die Tiere vermittelt, doch kaum hatten welche ein Zuhause gefunden, rückten schon wieder die nächsten nach – und das bis zum heutigen Tag.

Wie es schnell zu einer regelrechten Katzeninvasion kommen kann

In einem kleinen Ort nahe Schwäbisch Hall leben getigerte Katzen rund um den Kirchplatz, direkt an der Straße, doch keine davon ist kastriert. Es sei ein Elend, mit anzusehen, wie diese umherspringen, alle ganz dünn und auf der Suche nach etwas Essbarem, so die Initiative. Die Katzenhilfe Gaildorf ist vor Ort, um die Tiere zu kastrieren. Eine tierliebe Frau hat sich bereit erklärt, die Fütterung zu übernehmen.

Wenn jemand mehrere Stubentiger besitzt und diese nicht kastriert, kommt es schnell zu einer regelrechten Katzeninvasion. Es ist der Katzenhilfe Gaildorf daher ein großes Anliegen, auf die damit einhergehenden Probleme wie Inzucht und Krankheiten aufmerksam zu machen. Die Befürchtung, kastrierte Tiere fangen keine Mäuse mehr, sei falsch. Auch kastrierte Katzen behielten ihren Spiel- und Jagdtrieb.

Ein weiteres Problem, mit dem die Initiative regelmäßig konfrontiert ist, sind ausgesetzte Tiere, bevorzugt an Bauernhöfen. Meistens sind die Katzen noch tragend und bringen dort ihre Jungen zur Welt. Auch dann heißt es wieder: fangen, kastrieren, vermitteln. Doch neben all den Problemen und Herausforderungen weiß die Katzenhilfe Gaildorf auch Positives zu berichten: Ein Kater war fünf Jahre lang verschwunden. Jetzt konnte er mithilfe der tätowierten Nummer identifiziert und an seine früheren Besitzer übergeben werden. Die hatten sich all die Jahre Sorgen gemacht und sich gefragt, ob ihr Kater noch lebt oder was aus ihm geworden ist. Leider sei es unmöglich, das Katzenelend in den Griff zu bekommen, „das ein Fass ohne Boden zu sein scheint“, resümiert die Initiative, doch nichts zu tun und wegzuschauen, sei weitaus schlimmer. Um ihre Arbeit zu unterstützen, ruft die Katzenhilfe auch zu Spenden auf. Gefragt sind auch stets neue freiwillige Helfer.