FCN „richtig schlecht“: Schweizer Frey soll im Sturm helfen

dpa/lby Sandhausen/Nürnberg. Das war nix. Der 1. FC Nürnberg kassiert in Sandhausen bereits seine zweite Niederlage in der 2. Bundesliga. Der Auftritt in den ersten 45 Minuten sorgt für Kopfschütteln. Im Sturm legt der „Club“ personell nach.

FCN „richtig schlecht“: Schweizer Frey soll im Sturm helfen

Damir Canadi, Trainer von FC Nürnberg, steht vor Spielbeginn am Spielfeldrand. Foto: Matthias Balk/Archivbild

Die Nürnberger hatten so schöne Erinnerungen an den SV Sandhausen. Am 6. Mai 2018 machte der „Club“ dort mit einem 2:0 den achten Aufstieg in die Bundesliga perfekt. Die Rückkehr in die Fußball-Provinz geriet für den fränkischen Traditionsverein nun zu einem Fiasko. Der FCN kassierte am Freitagabend beim 2:3 (1:2) im dritten Zweitligaspiel bereits seine zweite Niederlage.

„In der ersten Halbzeit haben wir kollektiv versagt. Wir haben kaum Zweikämpfe bestritten und fast jeder Ball landete bei Sandhausen. So kann man in dieser Liga nicht bestehen“, motzte Sebastian Kerk eine Woche nach dem 1:0 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim FC Ingolstadt. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Kampf angenommen, waren dann auch einen Tick stärker.“

In einer erschreckend schwachen ersten Halbzeit ging der SVS durch Treffer von Mario Engels (25. Minute) und Kevin Behrens (35.) mit 2:0 in Führung. Wie aus dem Nichts erzielte Kerk (45.) kurz vor der Pause noch den Anschlusstreffer. „Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht reingekommen, haben keine Zweikämpfe geführt und keinen Zugriff bekommen. Das war richtig schlecht“, kritisierte Verteidiger Asger Sörensen, dem in der 70. Minute sogar das 2:2 gelungen war.

Nürnbergs Trainer Damir Canadi hatte mehrere Umstellungen vorgenommen, die fast noch zu einem Punktgewinn geführt hätten. Der eingewechselte Philip Türpitz (89.) zerstörte kurz vor dem Abpfiff aber alle Hoffnungen der Gäste. „Wir sind sehr enttäuscht. Speziell, wenn man das Gegentor so spät bekommt, ist es natürlich bitter“, sagte Canadi. „Aber es lag heute nicht an der Schlussphase, sondern an der ersten Halbzeit. Dort haben wir Einstellung und Disziplin vermissen lassen. Das tut doppelt weh.“

Für mehr Wucht im Angriff soll der Schweizer Michael Frey sorgen. Der ehemalige Juniorennationalspieler kommt vom türkischen Traditionsverein Fenerbahçe Istanbul. „Er ist ein großer, kantiger, bulliger Spielertyp. Solche Typen haben wir nicht“, sagte Sportvorstand Robert Palikuca im TV-Sender Sky über den 25-Jährigen.

„Wir wollten noch etwas tun vorne. Mit Michael Frey haben wir einen Spieler gefunden, der vorne die Bälle gut sichern kann, wo wir nachrücken können, der viel gegen den Ball arbeitet“, sagte Canadi über den neuen Konkurrenten des in Sandhausen zur Pause ausgewechselten Mikael Ishak. „Ich hoffe, dass er sich schnell einlebt und uns dann weiterhelfen kann.“

Vielleicht läuft Frey schon im nächsten Zweitligaspiel am Sonntag gegen den VfL Osnabrück auf. Bis dahin will Canadi sein Team wieder in die Spur bekommen. „Wir müssen weiterarbeiten, den Jungs aufzeigen, was falsch gelaufen ist und uns kritisch mit dem Auftritt auseinandersetzen. Wir müssen als Team auftreten“, forderte der neue FCN-Coach. „Die Mannschaft zeigt es im Training. Aber die Umsetzung im Spiel klappt eben noch nicht so, wie es sein muss.“