FDP-Landeschef: Demokratie und Marktwirtschaft in Gefahr

dpa/lsw Stuttgart. FDP-Landeschef Michael Theurer sieht im massiven Kampf gegen die Corona-Pandemie eine langfristige Gefahr für Demokratie und Marktwirtschaft. Es dürfe keinen Blankoscheck für eine Verstaatlichungsorgie und keine dauerhafte Einschränkung von Bürgerrechten geben, sagte Theurer der Deutschen Presse-Agentur. „Es wäre ein Treppenwitz der Geschichte, wenn wir nicht nur das Virus aus China importieren würden, sondern auch das autoritäre System.“ Sobald ein Impfstoff entwickelt sei, müsse man wieder mehr Freiheit und Markt wagen. „Man sieht an der Pandemie, wie verletzlich die freiheitliche Ordnung und die globale Wirtschaft sind.“

FDP-Landeschef: Demokratie und Marktwirtschaft in Gefahr

Michael Theurer, Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

In einem Gastbeitrag für die „Rheinische Post“ warnte Theurer ebenfalls vor dem Erstarken autoritärer Tendenzen. Es wäre fatal, die Logik der Krisenwirtschaft nach der Krise beizubehalten. Die Behauptung, Politiker wüssten besser, was die Menschen wollen, als diese selbst, widerspreche jeder Lebenserfahrung. „Doch die politische Linke mit ihrer Gemeinwirtschaft und die politische Rechte mit dem angeblichen Volkswillen stehen schon in den Startlöchern, genau dies als Folge der Krise wieder flächendeckend zu propagieren“, schreibt Theurer. „Da hier ein angeblicher Kollektivwille die individuellen Bedürfnisse übertrumpfen soll, führt eine solche Denke zwingend in autoritäre Herrschaft und Unterdrückung.“