FDP will zurück zur verbindlichen Grundschulempfehlung

dpa/lsw Stuttgart. Auf welche weiterführende Schule soll ein Kind gehen? Diese Entscheidung obliegt den Eltern. Die oppositionelle FDP will aber, dass die Empfehlung der Grundschule wieder verbindlich wird.

FDP will zurück zur verbindlichen Grundschulempfehlung

Hans-Ulrich Rülke, FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg, spricht im Landtag. Foto: Tom Weller/dpa

Auf welche weiterführende Schule soll ein Kind gehen? Die oppositionelle FDP will, dass die Empfehlung der Grundschule künftig wieder verbindlich ist. Am heutigen Mittag wollen Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke und Bildungsexperte Timm Kern ihre Forderung in Stuttgart erläutern.

Die Grundschulempfehlung ist die Empfehlung der Grundschule dazu, welche weiterführende Schulart für ein Kind nach der vierten Klasse geeignet ist. Die grün-rote Vorgängerregierung hatte entschieden, dass die Empfehlung seit 2012/2013 nicht mehr verbindlich ist. Die Eltern können sich über sie hinwegsetzen und ihr Kind etwa auf ein Gymnasium schicken, obwohl es dafür keine Empfehlung hat.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte jüngst erklärt, dass die Lockerung der Grundschulempfehlung ein Fehler gewesen sei. Zu viele Kinder gingen auf Schulen, die nicht ihren Leistungen und Fähigkeiten entsprächen, sagte Eisenmann, die auch Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl 2021 ist. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) widersprach Eisenmann - er will nicht zur verbindlichen Grundschulempfehlung zurück. Die Frage ist deshalb politisch relevant, weil Bildung voraussichtlich ein großes Thema im Landtagswahlkampf und bei der Regierungsbildung 2021 sein wird. Die FDP ist derzeit die kleinste Oppositionsfraktion im Landtag.